OTS, Verband

Bundesbank-Präsident Dr.

01.12.2023 - 16:10:06

Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) e.V. / Bundesbank-Präsident Dr. .... Joachim Nagel schließt weitere Zinserhöhungnicht aus und erwartet erst 2025 eine Annäherung an dieInflations-ZielmarkeBerlin -- vdp feiert Jahresempfang mit rund 300 Personen in BerlinAnlässlich seines Jahresempfangs begrüßte der Verband deutscher Pfandbriefbanken(vdp) am Donnerstagabend rund 300 Gäste in Berlin.

Bundesbank-Präsident Dr. Joachim Nagel schließt weitere Zinserhöhungnicht aus und erwartet erst 2025 eine Annäherung an dieInflations-ZielmarkeBerlin (ots) -

- vdp feiert Jahresempfang mit rund 300 Personen in Berlin

Anlässlich seines Jahresempfangs begrüßte der Verband deutscher Pfandbriefbanken(vdp) am Donnerstagabend rund 300 Gäste in Berlin. Der Teilnehmerkreis setztesich u. a. aus Vertreter:innen des Deutschen Bundestags, der Ministerien, derBundesbank, der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) sowieder vdp-Mitgliedsinstitute zusammen. Die Keynote hielt Bundesbank-Präsident Dr.Joachim Nagel.

In seiner Begrüßungsrede bezog vdp-Präsident Gero Bergmann klar Stellung zu denin jüngster Zeit in Deutschland vorkommenden antisemitischen Vorfällen. Erappellierte an die historische Verantwortung Deutschlands und jedes Einzelnen:"Nie wieder ist jetzt und in Zukunft!"

Im weiteren Verlauf seiner Rede ging er auf die Entwicklung des Pfandbriefmarktsein, der auch in diesem Jahr seine Leistungsfähigkeit und Krisenfestigkeit unterBeweis gestellt habe. Vor größeren Herausforderungen stehe hingegen derImmobilienmarkt, der das ganze ausgehende Jahr über von Preisrückgängen undeinem verhaltenen Finanzierungsneugeschäft gekennzeichnet gewesen sei. "EineBesserung ist bei Preisen und Kreditnachfrage kurzfristig noch nicht zuerwarten. Der Scheitelpunkt der Krise liegt noch vor uns", verdeutlichteBergmann.

"Nach 15 Jahren Dauerregulierung ist eine Überprüfung überfällig"

Schließlich stellte er mit Basel III, Kapitalpuffer und Mindestreserve dieRegulierungsmaßnahmen vor, die aus Sicht der Pfandbriefbanken derzeitKreditinstitute daran hindern, ihrer wichtigsten Aufgabe nachzukommen: derFinanzierung von Realwirtschaft und Transformation. Er forderte Politik undAufsicht auf, eine gezielte Überprüfung des Regulierungsrahmens vorzunehmen -dies sei nach 15 Jahren Dauerregulierung überfällig: "Was nicht passt, gehörtabgeschafft oder angepasst. Dies ist die Verantwortung, der Aufsichtsbehördengerecht werden müssen. Dann können wir Banken unsere Verantwortung übernehmenund in diesen turbulenten Zeiten Stabilität stiften", erklärte Bergmann.

"Deutlich zu früh, über eine mögliche Zinssenkung nachzudenken"

In der anschließenden Keynote hob Bundesbank-Präsident Dr. Nagel hervor, dassder Bankensektor die multiplen Herausforderungen bislang gut überstanden habe,nicht zuletzt dank der regulatorisch gestärkten Kapitalbasis. Zugleich betonteer, dass die seit Februar dieses Jahres geltenden Kapitalpuffer nach wie vorerforderlich seien, um den Bankensektor noch resilienter zu machen, und erklärtezur Diskussion um die Mindestreserve: "Eine mögliche Erhöhung der Mindestreservevon 1 % auf 2 % sollten die Banken gut bewältigen können." Dabei verwies erdarauf, dass der Satz von 2 % auch schon in der Vergangenheit lange Zeit Bestandgehabt habe.

Dr. Nagel bezeichnete die zu hohe Inflation als zentrale Herausforderung für dieGeldpolitik des Eurosystems. Da davon auszugehen sei, dass die Inflationsratenin diesem und im kommenden Jahr noch über der Zielmarke von 2 % liegen würden,erscheine es ihm deutlich zu früh, über eine mögliche Senkung der Leitzinsennachzudenken. Erst im Jahr 2025, so die Hoffnung von Dr. Nagel, käme dieInflationsrate ihrer Zielmarke wieder nahe. "Höhere Finanzierungskosten, eingeringeres Kreditangebot und eine schwächere Kreditnachfrage sind geldpolitischbeabsichtigt. Das ist ein notwendiger Zwischenschritt, um diegesamtwirtschaftliche Nachfrage und schließlich den Preisdruck zu dämpfen",verdeutlichte Dr. Nagel.

Mit Blick auf die kommenden Jahre kündigte er an, dass dasBundesfinanzministerium voraussichtlich keine Gewinnabführungen von seinerBehörde erwarten könne. Der Grund dafür seien die finanziellen Belastungen ausder außergewöhnlich expansiven Geldpolitik vergangener Jahre und demanschließenden starken Zinsanstieg. "Wenn in den kommenden Jahren diefinanziellen Puffer der Bundesbank nicht mehr ausreichen sollten, werden wireinen Verlustvortrag ausweisen." Doch auch dann sei die Bilanz der Bundesbanksolide, sie sei nicht mit einer Geschäftsbank vergleichbar. Sie besitze über diefinanziellen Puffer hinaus erhebliche Vermögenswerte.

Bitte finden Sie die Rede-Manuskripte (https://www.bundesbank.de/de/presse/reden/geldpolitik-in-zeiten-multipler-herausforderungen-919612) vom Präsidenten derDeutschen Bundesbank Dr. Joachim Nagel und vdp-Präsident Gero Bergmann bzw. denentsprechenden Verweis unter diesem Link. (https://www.pfandbrief.de/site/de/vdp/Presse/News/pressemitteilungen/20231112_JE.html)

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