Aktien, Anleihen

Die Bullen haben ihre Chance vertan

Durch den dynamischen Kursanstieg des DAX am vergangenen Donnerstag hatten die Bullen die Chance den Kurs noch weiter nach oben zu treiben (siehe auch „DAX: Oberhalb von 12.945 Punkten bleiben die Bullen im Vorteil“). Entsprechend machte ein Long-Trade nach der Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) durchaus Sinn.

Schon am Freitag begann das Übel

Jedoch trübte der Kursverlauf vom Freitag das Bild sogleich wieder  ein. So verlor der DAX einen Teil seiner Vortagesgewinne und drehte mit einer bearishen Kerze direkt vor dem Mai-Hoch bei 13.204,31 Punkten (kurze rote Linie im folgenden Chart) wieder nach unten ab. Im Intraday-Handel  verhielt er sich dabei so, als ob er konsolidieren würde - wie auch schon vor der EZB-Sitzung. Dies machte somit nicht den Eindruck, als würde der bullishe Impuls durch die EZB-Sitzung lange anhalten.

Bullenfalle im DAX

Und das teilten wir auch unseren Lesern des „Target-Trend-Spezial“ noch vor Beginn der neuen Handelswoche mit. Als am Montag dann der Handel unterhalb der Mittellinie bei 12.945 Punkten (siehe roter Pfeil im folgenden Chart) begann, bekamen wir die Bestätigung für unsere Skepsis. Denn dies bedeutete, dass der DAX unter dem Ausbruchsniveau gefallen war und die Bullen damit ihre Chance vertan haben. Man konnte in diesem Fall sogar von einem Fehlsignal bzw. einer Bullenfalle sprechen.

DAX - Target-Trend-Analyse

Damit jedoch nicht genug. Denn die folgenden Kursverluste ließen den DAX auch unter das Tief der Ausbruchskerze vom Donnerstag sinken. Das führte schließlich zu einer Neutralisierung des gesamten Anstiegs

Wurde die zweite Abwärtswelle in Gang gesetzt?

Aus diesem Grund machten wir im „Target-Trend-Spezial“ darauf aufmerksam, dass es unterhalb von 12.823 Zählern die Chance auf einen neuen Short-Trade gab. Diejenigen, die diesen eingegangen sind, liegen bereits in der Gewinnzone. Denn der deutsche Leitindex verzeichnete weitere Verluste und rutschte sogar bis an die Rechteckgrenze bei 12.590 Zählern (grüner Pfeil im Chart). Und so deutet vieles daraufhin, dass es doch noch zu der durch die Elliott-Wellen-Analyse prophezeiten zweiten Abwärtswelle kommt (siehe auch Börse-Intern vom vergangenen Dienstag).

DAX - Elliott-Wellen-Analyse

Am Ende scheint sich also die tatsächliche Zinsanhebung der Fed gegenüber der nur verbalen Absichtserklärung der EZB durchgesetzt und die Kurse insgesamt belastet zu haben. Dadurch wurde vermutlich, wie am vergangenen Mittwoch bereits thematisiert, die zweite Abwärtswelle an den Aktienmärkten in Gang gebracht.

Das Traden wird nicht einfacher

Wie weit diese Welle die Kurse dann nach unten tragen wird, ist aktuell noch nicht abzusehen. Dafür dreht der Wind an den Börsen derzeit einfach zu schnell. Zumal sich besonders Korrekturbewegungen bzw. Konsolidierungen innerhalb von Aufwärtstrends nur schwerlich prognostizieren lassen. Somit wird das Handeln auch nicht einfacher. Und diese Bewegung zeigt sich nach der 5-gliedrigen Aufwärtsbewegung (grüne Ziffern im Elliott-Wellen-Chart oben) nun mit der ABC-Korrektur im DAX (grüne Buchstaben).

Deshalb war unser Rat im „Target-Trend-Spezial“ vor dem Hintergrund der vielen Fehlsignale, die in den vergangenen zwei Wochen im kurzfristigen Bereich immer wieder aufgetaucht sind: Ziehen Sie den Stopp zum Short-Trade bei anhaltenden Kursverlusten im DAX möglichst auf Einstandskurs schnell nach.

Die neuen Kursziele im DAX

Sollte die Rechteckgrenze bei 12.590 Punkten durchbrochen werden, muss man mit einem neuen Korrekturtief im DAX rechnen. Das 50%-Fibonacci-Retracement der im März begonnenen, 5-gliedrigen Aufwärtsbewegung bei 12.465,47 Punkten (siehe blaue Linien im Elliott-Wellen-Chart) bietet sich dann als nächstes Kursziel für die Bären an. Etwas unterhalb davon bilden die untere Linie der ehemaligen Broadening-Formation (gelbe Abwärtslinie im Target-Trend-Chart) und das ehemalige Allzeithoch bei 12.390,75 Zählern (rote Linie im Target-Trend-Chart) eine Kreuzunterstützung. Diese hat jedoch nur noch wenig Relevanz. Wichtiger ist da wohl das 61,80%-Retracement bei 12.291,1 Punkten. Hier wäre der späteste Zeitpunkt für den Beginn des nächsten (5-gliedrigen) Aufwärtstrends. Dieser würde sich dann abzeichnen, wenn die Bullen den Kurs über das Mai-Hoch bei 13.204,31 Punkten bringen können.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage

Ihr
Sven Weisenhaus

 (Quelle: www.stockstreet.de)

@ ad-hoc-news.de | 20.06.18 09:44 Uhr