Aktien, Anleger

Dax erreicht erstes Target

Die Lage in Griechenland scheint sich weiter zuzuspitzen. Den Märkten gefällt diese Entwicklung logischerweise eher nicht und so zeigt der DAX gestern weiter Schwäche. Dabei verletzte er kurz die hier schon öfter als bedeutsam genannten 11.311er Marke. Das führt dazu, dass diese Unterstützungslinie weiter aufgeweicht wird:

 

 

Der Kurs hat das gelbe Target jetzt erreicht. Die 11.311er Marke wurde dabei im gestrigen Tagesverlauf hart umkämpft. Es kann natürlich sein, dass die Marke noch hält - bis jetzt fehlen jedoch deutlichere Zeichen der Stärke. Aber wie schon geschrieben: Da sich die Situation in Griechenland zuspitzt, muss man zurzeit mit allem rechnen!

Mittlerweile ist immer häufiger zu lesen, dass die europäische Wirtschaft, und hier besonders die Finanzbranche, einen möglichen Grexit doch gut wegstecken könnten. Zeit hatten die Banken ja genug, um sich darauf vorzubereiten. Wer dies in der Finanzbranche bisher versäumt hat, hat seinen Job nicht gut gemacht - ohne Frage.

Und trotzdem ist es keine gute Zeit große Positionen in den Markt zu drücken. Wir befinden uns in einer Konsolidierung, die selbst in normalen Zeiten durchaus noch etwas Potenzial nach unten hat. Erst wenn klarere bullishe Zeichen zu erkennen sind, sollte man wieder aufstocken oder neu einsteigen.

Inflation und Euro belastet zusätzlich

Aber noch eine weitere Nachricht belastete gestern den DAX. Das Ungemacht kommt dieses Mal von der Inflationsseite: Die Kernrate in der Eurozone (ohne Nahrung und Energie) stieg um 0,9 Prozent. Analysten hatten lediglich mit einem Anstieg um 0,7 Prozent gerechnet. Eine anziehende Inflation erhöht bei den Anleger natürlich sofort die Sorge, dass die EZB Geldpolitik bald wieder kontraktiver werden könnte. Das würde den Euro stützen und ein steigender Euro ist schlecht für die exportorientierte deutsche Wirtschaft.

Werfen wir dazu einen Blick auf den Euro, der auf die Inflationsdaten entsprechend und heftig reagierte:

 

 

Sie sehen diese große weiße Kerze (schwarzer Pfeil), die den Kurs sofort wieder an den Widerstand bei 1,1211 Punkten trieb. Damit ist die sowieso nur theoretische Chance auf eine große Bodenformation (W-Formation, siehe blaue Linien) mehr oder weniger hinfällig. Es sei denn, dieser Anstieg hält sich nur einen oder zwei Tage und es kommt danach wieder zu dynamisch fallenden Kursen.

Das bedeutet aber interessanterweise, dass wir uns vorerst nur in einer Gegenbewegung nach einer langen Abwärtsbewegung befinden. Damit bleibt das Risiko, dass der Euro nach dieser Gegenbewegung doch noch in Richtung Parität fällt, weiter bestehen.

Viele Grüße

Ihr

Jochen Steffens

(Quelle: www.stockstreet.de)

@ ad-hoc-news.de | 03.06.15 09:53 Uhr