Aktien, Anleger

Dax: Ein Chart, der seit 2012 eine hohe Prognosequalität aufweist

Der DAX fiel gestern zunächst weiter und macht damit im Prinzip genau das, was er nach der Target-Trend-Methode angezeigt hatte:

 

Wie schon beschrieben, ist im Chart zu erkennen, dass der DAX zunächst einen Ausbruchsversuch aus seinem alten Aufwärtstrend gestartet hat (schwarzer Pfeil), der misslungen ist. Am nächsten Tag versuchte er wenigstens, die 11.311er Marke zu überwinden (roter Pfeil). Aber auch das ist nicht gelungen. Es handelt sich damit um den erwarteten Retest an diese 11.311er Marke, von dem ich zuvor gesprochen hatte.

Anschließend fielen die Kurse, wie für diesen Fall ebenfalls erwartet, weiter und erreichten gestern genau nach Theorie die blau gestrichelte Mittellinie bei 10.828 Punkten (siehe blauer Pfeil) des aktuellen Rechtecks (von 10.345 bis 11.311 Punkten). Hier starteten die Bullen ihren nächsten Erholungsversuch, und auch das ist nicht ungewöhnlich für eine Unterstützung.

Konsolidierungslinie unterstützt den Kurs

Gleichzeitig wurde mit dem gestrigen Kursrückgang erneut die rot gestrichelte Konsolidierungslinie erreicht. Auch das ist eine wichtige Unterstützung. Sicherlich gab es in den vergangenen Wochen zwischenzeitliche „Unsicherheiten“ im Intradaybereich – das will ich nicht beschönigen – aber auf Schlusskursbasis blieb das Bild die ganze Zeit eindeutig.

Sollte also die Mittellinie nachhaltig nach unten brechen (es kann um Mittellinien immer auch ein volatilen Kampf geben,) dann ist die untere Rechteckbegrenzung bei 10.345 Punkten das nächste Ziel. Sie sehen, eigentlich braucht man sich nicht um diese ganze Griechenlandproblematik zu kümmern, man kann von Linie zu Linie weiterarbeiten.  

Das erste bullishe Signal wird nach wie vor ausgebildet, wenn die 11.311er Marke nachhaltig nach oben gebrochen wird.

Die Konsolidierung an der Konsolidierungslinie, aber von oben

Sie erinnern sich, ich hatte vor Monaten geschrieben, dass ich eine Konsolidierung an dieser roten Konsolidierungslinie erwarte. Durch die vorangegangene starke Rally im DAX sah es zunächst so aus, als ob die Konsolidierungslinie doch keine Bedeutung hätte. Jetzt ist es zu einer Konsolidierung oberhalb dieser Linie gekommen und die Tiefs bestätigen diese Konsolidierungslinie auf eindrucksvolle Weise. Eine Konsolidierungslinie, die bereits seit 2012 besteht – dazu gleich mehr.

Noch ein Hinweis: Ich habe in dem Chart oben den roten Abwärtstrend an die unteren Tiefs angepasst, eben weil wir hier nun drei Auflagepunkte haben. Es ist nur eine kleine Justierung um wenige Grad, da nun die untere Linie relevanter ist.

Wahllose Linien? Der DAX im großen Bild

Ein Leser, der sich vom Steffens Daily abgemeldet hatte, fragte in dem Kommentar zu dieser Abmeldung: „Erklären Sie mir bitte, wo und wie die Linien zustande kommen. Ich kann auch Linien einzeichnen, die irgendwie und irgendwo  passen!“

Auch wenn dieser Leser nichts mehr davon hat, erinnerte mich diese Aussage daran, dass ich den DAX-Chart schon sehr lange nicht mehr im Ganzen vorgestellt habe. Also bitte:

 

Tatsächlich sind diese hier immer wieder besprochenen Linien schon sehr alt. Dieser Chart mit den aktuellen Rechtecken und Konsolidierungslinien existiert bereits seit dem 29.11.2012 (!) (nachzulesen im Archiv, dazu hier klicken). Der Chart sah 2012 wie folgt aus:

 

Damals wurde schon die 7.447er und die 8.413er Marke und damit die Rechteckspanne von 966 Punkten festgelegt. Die weiteren Rechtecke ergeben sich einfach dadurch, dass die Spanne von 966 Punkten auf die 8.413er Marke hinzuaddiert wurde = 9.379; 10.345; 11.311; 12.277. Und auch die Konsolidierungslinien (damals noch blau, gestern rot gestrichelt), sind in dieser Analyse zu erkennen.

Den DAX beschäftigen also aktuell Widerstands und Unterstützungslinien, die im Prinzip bereits seit 2012 existieren - zu einem Zeitpunkt, als der DAX noch mit der 7.447er Marke kämpfte! Sogar den grüne Aufwärtstrendkanal hatte ich bereits in der Analyse von 2012 eingezeichnet. (Wobei damals die obere Linie etwas höher eingezeichnet war – das wurde später angepasst, wie immer mit der entsprechenden Kommentierung hier im Steffens Daily.

Hier werden also nicht wahllos irgendwelche Linien eingezeichnet. Alle Linien sind seit vielen Jahren quasi festgelegt, weil sie ihre Relevanz bewiesen und daher durch Parallelverschiebung immer weiter verwendet werden. Und so lange sich der DAX derart genau an diese Linien hält, gibt es auch keinen Grund, den Chart neu zu zeichnen. Das tue ich erst wieder (so wie 2012), wenn ich merke, dass eine Anpassung notwendig wird oder ich bessere Rechtecke, Abwärtskonsolidierungslinien u.a. erkenne. Falls das geschieht, dann werde ich Sie natürlich ebenfalls, wie damals im November 2012 entsprechend im Steffens Daily informieren.

Wie man diese Linien findet, das ist allerdings eine andere Sache. Es ist zwar auch keine Hexerei, aber um das zu beschreiben, reicht leider ein Steffens Daily nicht aus. Nicht umsonst haben Torsten Ewert und ich ein dickes Buch darüber geschrieben und bereits mehrere Seminare zu diesem Thema gehalten.

Fazit

Halten wir zum Schluss fest: Das Alpha-Target liegt bei 10.800 Punkten, es ist noch einige Handelstage entfernt. Wenn die Mittellinie bei 10.828 nachhaltig nach unten gebrochen wird, liegt aber das nächste Kursziel bei 10.345 Punkten. Erste wenn die 11.311er Marke zurückerobert wird, wird das Bild wieder (etwas) bullisher.

Viele Grüße

Ihr

Jochen Steffens

(Quelle: www.stockstreet.de)

@ ad-hoc-news.de | 17.06.15 10:01 Uhr