Studie: Schlafmangel kostet mehr Lebensjahre als Bewegungsmangel
17.12.2025 - 07:09:11Wer weniger als sieben Stunden schläft, riskiert mehr Lebensjahre als durch zu wenig Sport oder schlechte Ernährung. Das zeigt eine aktuelle Studie der Oregon Health & Science University, die langjährige Fitness-Weisheiten auf den Kopf stellt. Nur Rauchen hat demnach einen noch verheerenderen Effekt auf die Lebenserwartung.
Die Analyse im Fachjournal Sleep Advances verglich umfangreiche US-Gesundheitsdaten von 2019 bis 2025. Das Team um Schlafphysiologe Andrew McHill fand eine klare, negative Korrelation: In Regionen, in denen die Menschen durchschnittlich weniger als sieben Stunden schliefen, war die Lebenserwartung signifikant niedriger.
„Ich hätte nicht erwartet, dass der Zusammenhang so stark ist“, sagte McHill. Die schützende Wirkung von Sport reiche nicht aus, um die systemischen Schäden von chronischem Schlafmangel vollständig zu kompensieren.
Paradigmenwechsel für die Fitness-Welt
Die Erkenntnisse stellen gängige Praktiken in Frage. Das frühmorgendliche Workout um 5 Uhr, für das oft Schlaf geopfert wird, galt lange als Inbegriff von Disziplin. Die neuen Daten legen nahe: Diese Routine könnte kontraproduktiv sein.
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Frühere Studien deuteten noch an, Sport könne die Risiken von schlechtem Schlaf abfedern. Die aktuelle Analyse zeigt ein anderes Bild: Schlaf ist das fundamentale Fundament der Gesundheit. „Menschen sollten wirklich danach streben, sieben bis neun Stunden Schlaf zu bekommen, wann immer es möglich ist“, so McHill.
Warum Schlaf der Master-Regulator ist
Im Schlaf laufen kritische Reparaturprozesse ab, die andere Lebensstilfaktoren nicht ersetzen können:
* Das Herz-Kreislauf-System erholt sich.
* Das Gehirn spült Toxine aus.
* Das Immunsystem bildet Abwehrstoffe.
Fehlt diese Regeneration, steht der Körper unter Dauerstress. Intensiver Sport ohne ausreichende Erholung kann dann sogar das Verletzungsrisiko erhöhen.
Der Markt reagiert bereits
Die Fitnessindustrie beobachtet seit längerem einen Trend: Weg von reiner Performance, hin zu Longevity und Recovery. Wearable-Hersteller wie Whoop oder Oura gewichten den Schlaf-Score in ihren Analysen bereits höher als die reine Trainingsbelastung.
Die neue Studie dürfte diesen Wandel beschleunigen. Experten erwarten, dass Fitnessstudios und Coaching-Plattformen Schlaf-Coaching fest in ihre Programme integrieren. Die Botschaft ist klar: Es geht nicht darum, Sport aufzugeben, sondern die Prioritäten neu zu ordnen. Ein kurzes Training ist wertvoll – aber nicht, wenn es die Nachtruhe dauerhaft unter sechs Stunden drückt.


