Aktienmärkte, Anleger

DAX: Was sich aus den aktuellen Bewegungen erkennen lässt

Nach dem vorgestrigen langfristigen Blick auf den DAX möchte ich heute wieder die kurzfristige Entwicklung betrachten. Zumal ich am Dienstag dieser Woche hier an dieser Stelle geschrieben habe, dass Sie wachsam bleiben und auf die kurzfristige Charttechnik achten sollten, weil diese „Ihnen sehr wahrscheinlich verraten wird, wie sich die Bilanzsaison und das Anlegersentiment entwickeln“.

Zwar hat sich auch gestern wieder nicht viel bewegt im DAX, aber die aktuelle Konsolidierung im sehr kurzfristigen Bereich verrät uns etwas über die Verfassung des Marktes und die Stimmung der Anleger – und natürlich auch über die Wahrscheinlichkeiten für zukünftige Kursentwicklungen.

Moderate Konsolidierung bleibt trendbestätigend

In der Börse-Intern vom Dienstag  hatte ich auch festgestellt, dass es dem DAX gelungen ist, mehr als 61,80 % der gesamten Kursverluste seit seinem Rekordhoch aufzuholen. „Seitdem ist es zu einer Gegenbewegung gekommen. Diese fiel im Vergleich zum vorherigen Anstieg moderat und deutlich flacher aus. Sie ist daher noch keinesfalls bearish, sondern eher als Konsolidierung in der neuen Aufwärtsbewegung zu werten. Und so ist derzeit mit weiter steigenden Kursen zu rechnen“, hieß es dazu. Und das gilt auch jetzt noch.

Denn die moderate und flache Gegenbewegung bildet inzwischen eine Flaggenformation (siehe kleiner roter Abwärtstrendkanal). Diese kann man aus Sicht der Elliott-Wellen als abc-Korrektur zählen (blaue Buchstaben). Beides gilt als Konsolidierung im Trend und spricht somit für bald weiter steigende Kurse im aktuellen Aufwärtstrend.

DAX - kurzfristige Chartanalyse

Dies würde auch zu dem folgenden Szenario passen, wonach die aktuelle Aufwärtsbewegung aus Sicht der Elliott-Wellen ein 5-gliedriger Aufwärtsimpuls ist, wobei die derzeitige abc-Konsolidierung die Welle 4 bildet. Demnach würde es im Rahmen der Welle 5 noch zu weiter steigenden Kursen kommen (grüner Pfeil).

DAX - kurzfristige Elliott-Wellen-Analyse

Dieses bullishe Szenario ist solange intakt, wie der DAX nicht nach unten aus seiner Flagge ausbricht und dabei, wie am Dienstag bereits geschrieben, Fahrt aufnimmt. Dann würde sich das aktuell bullishe Chartbild eintrüben.

Entscheidende Kursmarken im DAX

Definitiv hinfällig wird dieses kurzfristige Elliott-Wellen-Szenario, wenn die Kurse bis unter das Hoch der Welle 1 bei 15.268 Punkten fallen. Denn dann läge eine Überschneidung in den Wellen 1 und 4 vor, die es laut der Elliott-Wellen-Regeln in einem 5-gliedrigen Aufwärtstrend nicht geben darf. In diesem Fall würde wohl zunächst eine Fortsetzung der übergeordneten Seitwärtsbewegung anstehen (gelbes Rechteck). Wird sogar das Zwischenhoch vom 8. Oktober bei rund 15.200 Punkten unterschritten, sollte man bereits ein neues Korrekturtief einkalkulieren.

Kann der DAX aber das Hoch der Welle b überwinden, sind ein Ende der abc-Konsolidierung und ein Anstieg im Rahmen der Welle 5 auf ein neues Trendhoch wahrscheinlich. Kurse von 15.700 bis 15.800 Punkte sind dann möglich.

Auch aus wenig Bewegung lässt sich viel herauslesen

Apropos „wahrscheinlich“. Sie sehen also, wie viel uns die aktuelle Konsolidierung über die aktuelle Situation des DAX und die Wahrscheinlichkeiten für zukünftige Kursbewegungen verrät. Bei der kurzfristigen Kursentwicklung lassen sich nun klare Kursmarken bestimmen, die es zu beachten gilt und die entscheidend für die weitere Entwicklung sind.

Übergeordnet nach wie vor seitwärts

Allerdings sollte man dabei beachten, dass sich der DAX übergeordnet betrachtet noch immer in einer Seitwärtsbewegung befindet, in der kurzfristige Kursmuster nur eine untergeordnete Bedeutung haben. Fehlsignale sind daher weiterhin einzukalkulieren.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg an der Börse
Ihr
Sven Weisenhaus

(Quelle: www.stockstreet.de)

@ ad-hoc-news.de | 22.10.21 09:08 Uhr