Tasmanischer Teufel, Artenschutz

Rote Ohren, ein wildes Kreischen und übler Geruch: So haben Tasmanische Teufel ihren Namen abbekommen.

02.08.2023 - 05:52:28

Meilenstein in Australien: 500. Tasmanischer Teufel geboren. Doch die angriffslustigen Beuteltiere sind bedroht - weshalb jede Geburt Artenschützer verzückt.

Artenschützer feiern einen Meilenstein für eine der ikonischsten Tierarten Australiens: Im Rahmen eines ehrgeizigen Zucht- und Wiederauswilderungsprogramms für Tasmanische Teufel ist das mittlerweile 500. Junge geboren.

«Jedes einzelne Baby ist so wertvoll», sagte die Geschäftsführerin der Organisation Aussie Ark, Liz Gabriel. «Und dieses Junge und was es repräsentiert, ist etwas ganz Besonderes für uns alle, die wir uns seit so vielen Jahren für die Rettung der Art einsetzen.» In Anlehnung an das Wort «milestone» wurde das niedliche Joey (Jungtier) auf den Namen Milo getauft.

Krebsart bedroht bestand

Bis 2020 gab es die angriffslustigen, bis zu acht Kilo schweren «Tasmanian Devils» nur noch auf der Insel Tasmanien, der sie auch ihren Namen verdanken. Dort war ihr Bestand aber wegen einer Krebsart bedroht.

Aussie Ark unterhält ein eigenes Zuchtprogramm für Beutelteufel. 2020 hatte die Organisation zusammen mit anderen Naturschutzgruppen 28 der schwarzen Raubtiere, die keine Krankheitszeichen zeigten, in einem Reservat nördlich von Sydney freigelassen. Rund 3000 Jahre nach dem Aussterben der Art auf dem Festland wurden dort seither erstmals wieder Junge in Freiheit geboren.

«Die Organisation wurde in der Tat ursprünglich gegründet, um die Tiere vor dem Aussterben zu retten, als die tödlichen Gesichtstumoren Mitte der 1990er Jahre drohten, die Art auszulöschen», hieß es am Mittwoch in einer Mitteilung. Tasmanische Teufel seien extrem wichtig für das Gleichgewicht in der Natur, erklärte Tim Faulkner, einer der Leiter von Aussie Ark. «In der Wildnis Tasmaniens schützen und versorgen sie das gesamte Ökosystem. Ich liebe die Teufel einfach.»

Nach 100 Tagen aus dem Beutel

Die winzigen und noch nackten Jungtiere kriechen nach ihrer Geburt von der Vagina in den Beutel des Muttertiers. Dort heften sie sich an die Milchdrüsen und wachsen langsam heran, bis sie nach etwa 100 Tagen den Beutel verlassen. Milo sei jetzt vier Monate alt und werde sein ganzes Leben in Freiheit in der Wildnis des Schutzgebiets Barrington Wildlife Sanctuary an der Ostküste verbringen, hieß es.

Die Tiere stehen seit 1941 unter Schutz. Beutelteufel (Sarcophilus harrisii) haben einen extrem starken Biss. Charakteristisch sind die roten Ohren, ein wildes Kreischen und ein übler Geruch, den die Tiere bei Erregung ausströmen.

@ dpa.de