Explosion Zweiter, Starship-Test

Mit einer Gesamthöhe von 120 Metern ist das «Starship» von Elon Musk größer als die Freiheitsstatue und das leistungsstärkste je gebaute Raketensystem der Raumfahrtgeschichte.

18.11.2023 - 05:43:36

Nach Explosion: Zweiter «Starship»-Test geplant

Rund ein halbes Jahr nach der Explosion des größten jemals gebauten Raketensystems der Raumfahrtgeschichte bei einem Testflug soll heute der nächste Versuch gestartet werden. Der zweite Teststart mit einem «Starship» war ursprünglich für Freitag angesetzt gewesen, wurde dann aber verschoben. Elon Musk, Chef des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX, gab an, es habe zuvor noch eine Antriebseinheit an einer Steuerfläche ausgetauscht werden müssen.

Um 14.00 Uhr MEZ soll sich an dem Weltraumbahnhof von SpaceX im US-Bundesstaat Texas ein 20-minütiges Startfenster öffnen. Wenn alles wie geplant verläuft, wäre es ein rund anderthalbstündiger Test: Nach dem Start würden sich die beiden Raketenstufen trennen und die untere würde im Golf von Mexiko landen. Die obere würde weiter in die Höhe steigen und dann schließlich im Pazifik landen.

An die Bewohner und Bewohnerinnen des umliegenden Cameron County in Texas verschickte SpaceX eine Lärmwarnung. Es werde möglicherweise ein «lautes Geräusch» von den 33 Triebwerken zu hören sein. Was man vor Ort mitbekomme, hänge aber auch vom Wetter und anderen Bedingungen ab.

Erster Test verlief anders als erhofft

Das «Starship» war Mitte April erstmals zu einem unbemannten Teststart aufgebrochen - und vier Minuten später taumelnd explodiert und zerbrochen. Milliardär Musk, dessen Firma SpaceX das Raketensystem «Starship» entwickelt und gebaut hat, sah darin allerdings keinen Rückschlag, sondern einen «aufregenden Teststart». Ein nächster Teststart mit einem weiteren «Starship» solle so bald wie möglich folgen, hatte Musk stets betont.

Die US-Flugaufsichtsbehörde FAA hatte den Vorfall untersucht und als Bedingung für einen solchen nächsten Teststart zahlreiche Verbesserungsmaßnahmen angemahnt. SpaceX teilte mit, viele Verbesserungen und Veränderungen umgesetzt zu haben. Die FAA gab nun grünes Licht.

Das «Starship» - bestehend aus dem rund 70 Meter langen Booster «Super Heavy» und der rund 50 Meter langen ebenfalls «Starship» genannten oberen Stufe - soll bemannte Missionen zu Mond und Mars ermöglichen. Das System ist so konstruiert, dass Raumschiff und Rakete nach der Rückkehr auf die Erde wiederverwendet werden können. Das insgesamt rund 120 Meter lange System soll künftig weit über 100 Tonnen Ladung transportieren können. Mit dem «Starship» will die Nasa Astronauten auf den Mond bringen. SpaceX hofft, eines Tages bis zum Mars zu kommen.

@ dpa.de