Chef, ChatGPT-Erfinders

Für die junge KI-Branche ist es ein Erdbeben: OpenAI-Chef Sam Altman verliert seinen Job.

17.11.2023 - 22:15:21

Chef des ChatGPT-Erfinders OpenAI muss gehen. Mit ChatGPT haben OpenAI und Altman den Hype um Künstliche Intelligenz ausgelöst.

Bei der Entwicklerfirma hinter dem populären Chatbot ChatGPT gibt es einen überraschenden Chefwechsel. Der Verwaltungsrat von OpenAI entzog Mitgründer und Firmenlenker Sam Altman das Vertrauen.

Altman sei nicht aufrichtig in seiner Kommunikation mit dem Gremium gewesen, hieß es in einer Mitteilung. Altman war das öffentliche Gesicht von OpenAI - und im weiteren Sinne auch des Booms bei Künstlicher Intelligenz.

Technologiechefin Mira Murati werde vorläufig den Chefposten übernehmen, während die dauerhafte Nachfolge geregelt werden solle, hieß es weiter. Das Unternehmen machte keine weiteren Angaben zu den Vorwürfen gegen Altman. Es hieß aber in ungewöhnlich scharfen Worten für eine Pressemitteilung: «Der Verwaltungsrat hat kein Vertrauen mehr in seine Fähigkeit, OpenAI weiterhin zu führen.» Altman stand bis zuletzt im Rampenlicht: Noch am Donnerstag sprach er auf dem Gipfel der Apec-Ländergruppe in San Francisco.

Hype um Künstliche Intelligenz

Der Chatbot ChatGPT kann Sätze auf dem sprachlichen Niveau eines Menschen formulieren. Seine Veröffentlichung vor rund einem Jahr löste einen Hype um Künstliche Intelligenz aus. OpenAI wurde damit zu einem Vorreiter bei der Technologie. Microsoft ging einen milliardenschweren Pakt mit der Firma ein, um deren Technologie in Produkte des Konzerns zu bringen. Andere Tech-Schwergewichte wie Google, Amazon und der Facebook-Konzern Meta stellten Konkurrenz-Software für ChatGPT vor.

Für OpenAI ist die Vorreiter-Rolle lukrativ: Laut Medienberichten wurde bei einem Verkauf von Mitarbeiter-Aktien von einer Gesamtbewertung bei 86 Milliarden Dollar ausgegangen. Damit stieg OpenAI in die Riege der wertvollsten nicht an der Börse notierten Unternehmen auf - neben dem Videodienst TikTok und Elon Musks Raumfahrt-Firma SpaceX.

Während über die Gründe für Altmans Rauswurf gerätselt wurde, schrieb er in einer kurzen Stellungnahme bei der Online-Plattform X lediglich, dass er später über seine Pläne für die Zukunft informieren werde. Glühenden Zuspruch bekam Altman vom ehemaligen Google-Chef Eric Schmidt. Altman sei für ihn ein Held, der unsere Welt für immer verändert habe, schrieb Schmidt bei X. Er könne nicht abwarten zu sehen, was Altman als nächstes mache - und Milliarden Menschen würden davon profitieren.

@ dpa.de