KI, ChatGPT

Branchenexperten warnen vor Gefahren, die mit Künstlicher Intelligenz verbunden sind.

06.07.2023 - 06:43:23

Kontrolle digitaler «Superintelligenz» in Arbeit. Weil Menschen demnach nicht in der Lage sein werden, Systeme mit KI zu kontrollieren, soll eine Lösung her.

Die ChatGPT-Entwicklerfirma OpenAI macht sich Gedanken darüber, wie Menschen eine potenzielle digitale «Superintelligenz» kontrollieren könnten. «Menschen werden nicht in der Lage sein, verlässlich Systeme mit Künstlicher Intelligenz zu beaufsichtigen, die viel klüger als wir sind», stellte die Firma aus San Francisco in einem Blogeintrag fest. Deshalb solle ein automatisiertes Verfahren dafür ausgearbeitet werden.

Das Ziel sei, die zentralen technischen Herausforderungen für ein solches System binnen vier Jahren zu bewältigen, hieß es. OpenAI wolle dafür ein Fünftel der zur Verfügung stehenden Rechenkapazität aufwenden. Das Entwicklerteam solle vom Chefwissenschaftler Ilya Sutskever mit angeführt werden.

Auch wenn die «Superintelligenz» aus dem Computer derzeit noch in weiter Ferne zu sein scheine, halte OpenAI sie noch in diesem Jahrzehnt für möglich. Sie werde viele Probleme lösen helfen und die folgenschwerste Erfindung der Menschheit sein.

Der Vorstoß folgt auf eine Warnung von Branchenexperten, aus deren Sicht Künstliche Intelligenz mit dem Risiko existenzieller Gefahren verbunden ist. Zu den Unterzeichnern gehört auch OpenAI-Chef Sam Altman. Die angebliche Bedrohung wurde dabei nicht näher erläutert - und Kritiker hielten den Experten vor, solche Warnungen lenkten von bereits heute existierenden Problemen Künstlicher Intelligenz wie Diskriminierung in Algorithmen ab.

OpenAI entwickelte unter anderem den Chatbot ChatGPT, der einen neuen Hype rund um Künstliche Intelligenz auslöste. Das Programm kann Sätze kreieren, die von denen eines Menschen kaum zu unterscheiden sind. Es wurde dafür mit gewaltigen Datenmengen trainiert und schätzt auf dieser Basis Wort für Wort ab, wie ein Satz weitergehen sollte. Dieses Prinzip sorgt allerdings auch dafür, dass ChatGPT mitunter völlig falsche Informationen ausgibt.

@ dpa.de