Wirtschaftsspionage, Konkurrenz

Wirtschaftsspionage: Wenn die Konkurrenz mithört

06.04.2023 - 14:45:31

Der Wirtschaftsstandort Deutschland lebt von seiner Innovationskraft. Umso härter treffen ihn daher der Diebstahl von Daten und Unternehmensgeheimnissen, mit denen sich die Konkurrenz ein Vorteil verschaffen möchte. Zu den Auftraggebern von Industriespionen gehören sowohl andere Marktteilnehmer als auch Geheimdienste. Das professionelle Vorgehen der Informationsdiebe macht die Abwehr schwierig, doch keinesfalls unmöglich. Mit einer Reihe von technischen und organisatorischen Maßnahmen, sowie der konsequenten Schulung von Mitarbeitern, können Unternehmen vorsorgen.

  • Die Zeiten von Trenchcoat und Koffer gehören der Vergangenheit an. Im digitalen Zeitalter schlagen Wirtschaftsspione oft unbemerkt und schnell zu. - Foto: unsplash.com ©Killian Cartignies CCO Public Domain

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  • Der Anteil an Cyberangriffen bei der Betriebsspionage ist beträchtlich gewachsen. Dennoch ist die klassische Bestechung oft das Mittel der Wahl. - Foto: unsplash.com ©Adi Goldstein CCO Public Domain

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Die Zeiten von Trenchcoat und Koffer gehören der Vergangenheit an. Im digitalen Zeitalter schlagen Wirtschaftsspione oft unbemerkt und schnell zu. - Foto: unsplash.com ©Killian Cartignies CCO Public DomainDer Anteil an Cyberangriffen bei der Betriebsspionage ist beträchtlich gewachsen. Dennoch ist die klassische Bestechung oft das Mittel der Wahl. - Foto: unsplash.com ©Adi Goldstein CCO Public Domain

Warum Wirtschaftsspionage ein facettenreiches Problem darstellt

Immer wieder gerät das Know-how deutscher Unternehmen ins Visier von ausländischen Geheimdiensten und konkurrierenden Firmen, die sich einen Wettbewerbsvorteil erbeuten möchten. Je nach Auftraggeber wird teilweise auch zwischen Wirtschafts- und Industriespionage unterschieden. Für das Unternehmen, welches den Schaden hat, spielen diese Details jedoch oft keine Rolle, da die Folgen in jedem Fall fatal sein können. Der bundesweite Schaden geht jährlich in hohe zweistellige Milliardenbeträge. Daher befasst sich auch das Bundeskriminalamt intensiv mit dem Thema. In einer Studie aus dem Jahr 2018 hat das BKA herausgefunden, dass branchenübergreifend mindestens jedes zweite Unternehmen bereits Opfer von Wirtschaftsspionage oder Konkurrenzausspähung geworden ist. Betroffen sind demnach alle Sektoren, wobei der Schwerpunkt der Spionageaktivitäten auf Technologieunternehmen liegt. Die Vorgehensweise kann dabei sehr stark variieren. Eine Möglichkeit ist das Einschleusen von Spionen, bzw. die Korruption von Mitarbeitern des Zielbetriebs. Des Weiteren ist auch das Aushorchen über Wanzen und Kameras nach wie vor eine oft genutzte Option. Selbstverständlich entfällt ein großer Teil des direkten Informationsdiebstahls mittlerweile auf Hacking- und Phishing-Angriffe. Die genutzten Schwachstellen resultieren dabei nicht zwangsläufig aus mangelnden technischen Vorkehrungen. Häufig machen sich Cyberangreifer die schlechte Schulung der Belegschaft zunutze.

 

Mittelständische Unternehmen unterschätzen die Risiken häufig

Der Diebstahl von geistigem Eigentum wie Patenten, Produktdetails und wirtschaftliche verwertbaren Informationen betrifft längst nicht nur die Top-Hightech-Riesen, sondern immer öfter auch kleinere Maschinenbauer oder Handwerksbetriebe. Allgemein wird das Problem in Deutschland schnell verkannt und besonders der Mittelstand pflegt ein falsches Bild, wenn es um die Gefahren von Datenklau und Ausspähung geht. Genau dieses unzureichende Problembewusstsein ist wiederum ein oft genutztes Einfallstor für Datendiebe, Hacker und andere Kriminelle, die einem Unternehmen unter Umständen schwer zusetzen können. Besonders gefährlich ist die Cyberspionage. Im schlechtesten Fall dringen Hacker nicht nur in die digitale Infrastruktur eines Unternehmens ein, sondern nutzen die Gelegenheit auch für Sabotageakte. Ein lahmgelegter Server kann zu schweren Umsatzeinbußen oder sogar zum Verlust der Geschäftsgrundlage führen. Auch wenn die Kosten zur Abwehr von Cyberangreifern nicht gering sind, lohnt sich die Investition in jedem Fall. Externe Sicherheitsexperten und Dienstleister kennen die Strategien der Industriespione und wissen, welche Maßnahmen wirklich helfen.

 

Möglichkeiten zur Abwehr von Wirtschaftsspionage

Funktionierende Betriebe sind auf die gute Zusammenarbeit der Mitarbeiter angewiesen. Entscheider können sich selbstverständlich nicht mit jedem Detail befassen und müssen Aufgaben zwangsläufig abgeben. Das Delegieren von Verantwortung funktioniert auf Vertrauensbasis und genau diesen Umstand nutzen konkurrierende Unternehmen und andere, die sich für Betriebsgeheimnisse interessieren, gewissenlos aus. Viele Auftraggeber möchten möglichst unauffällig agieren und beabsichtigen, dass die Spionage gar nicht auffällt. Am einfachsten gelingt dies, wenn sich der Informationsdieb unbemerkt im Zielunternehmen bewegen kann und idealerweise direkten Zugriff auf sensible Daten hat. Die beste Vorkehrung gegen diese Form der Spionage ist eine spezialisierte Detektei, mit Orts- und Branchenkenntnissen. Für Unternehmen aus der Main-Metropole ist es daher beispielsweise ratsam, gezielt nach einer erfahrenen Detektei in Frankfurt zu suchen. Darüber hinaus gibt es noch eine Vielzahl weiterer Maßnahmen, mit denen sich andere Formen des Datendiebstahls oder der Sabotage vorbeugen lassen. Diese lassen sich in drei Bereiche unterteilen:

  • Sensibilisierung der Mitarbeiter
  • Technische Maßnahmen (IT)
  • Organisatorische Maßnahmen

Besonders die Sensibilisierung der Mitarbeiter wird von vielen Betrieben stark vernachlässigt, da die technischen Vorkehrungen als ausreichend empfunden werden. Doch insbesondere als Schutz vor Cyberkriminalität sind regelmäßige Schulungen unverzichtbar. Nur wenn die Belegschaft weiß, wie sie verdächtige Aktivitäten und Anfragen erkennen, können sie kompetent und angemessen reagieren. Um die technischen Maßnahmen steht es oft besser, doch der digitale Fachkräftemangel zeigt auch hier seine Auswirkungen. Ohne fachkundiges IT-Personal lassen sich zeitgemäße Authentifizierungsprozesse und sichere Verschlüsselungsverfahren kaum implementieren. Immer mehr Unternehmen sind daher auch hier auf externe Dienstleister angewiesen. Zu guter Letzt gibt es noch eine Reihe an organisatorischen Maßnahmen, die das Risiko Opfer von Betriebsspionage zu werden minimieren. Zu diesen zählen klare Sicherheitsrichtlinien und die Hintergrundprüfungen von Mitarbeitern, die Zugang zu sensiblen Informationen erhalten sollen.

 

Homeoffice als neue Gefahrenquelle

Im Zuge der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie waren viele Betriebe dazu angehalten, Mitarbeitern das Arbeiten von Zuhause aus zu ermöglichen. Auch nach Ende der Homeoffice-Pflicht haben viele Unternehmen die Option auf eine flexiblere Arbeitsplatzgestaltung beibehalten. Das ortsunabhängige Arbeiten ist dank moderner Digitaltechnik und einer flächendeckenden Versorgung mit schnellen Internetleitungen selbst für kleine Betriebe gut umsetzbar. Leider werden die bestehenden Sicherheitskonzepte nur selten an die neue Situation angepasst, sodass Remote-Arbeitsplätze besonders anfällig für Wirtschaftsspionage sind. Ein Hauptrisiko geht von schlecht gesicherten Heimnetzwerken aus. Ähnlich problematisch ist der Zugriff auf das Firmennetzwerk von Privatgeräten aus. Diese werden meistens ohne angemessenes Authentifizierungsverfahren genutzt. Zudem bietet das Arbeiten in den eigenen vier Wänden mehr potenzielle Ablenkungen, wodurch verdächtige Aktivitäten oft zu spät oder gar nicht auffallen. Werden Geräte unbeaufsichtigt gelassen, können außerdem unbefugte Dritte auf Informationen zugreifen, die sonst nur Mitarbeitern zugängig sein sollten.

 

@ ad-hoc-news.de