Munitionsmangel, Experten

US-Experten haben angesichts mangelnder Militärausrüstung aufseiten der Ukraine vor einem plötzlichen Durchbruch der russischen Streitkräfte gewarnt.

14.03.2024 - 11:58:59

Munitionsmangel: Experten warnen vor Schwachstellen an Ukraine-Front

Die Munitionsknappheit, die auf Verzögerungen bei der Bereitstellung neuer US-Militärhilfen zurückzuführen sei, könne die derzeitige Frontlinie anfällig machen, hieß es im täglichen Bericht des US-Instituts für Kriegsstudien (ISW) von Mittwochabend (Ortszeit).

Nach Einschätzung des ISW versuchen die ukrainischen Streitkräfte derzeit, Frontabschnitten, die größeren russischen Offensivoperationen ausgesetzt sind, Priorität bei der Verteilung von Munition einzuräumen. Dadurch entstünden andernorts Schwachstellen, die die russischen Streitkräfte ausnutzen könnten, "um plötzliche und überraschende Vorstöße zu unternehmen".

Die Initiative liege derzeit im gesamten Kampfgebiet bei Russland. Daher sei davon auszugehen, dass die russischen Truppen "in der Lage sein werden, Zeitpunkt, Ort und Ausmaß der Offensivoperationen zu bestimmen". Im Fall von weiter schrumpfenden Munitionsvorräten der Ukraine könne eine Intensivierung der russischen Angriffe innerhalb von kurzer Zeit zu einem Durchbruch führen. Eine rechtzeitige Versorgung der ukrainischen Truppen durch den Westen sei daher "von entscheidender Bedeutung".

Die USA gelten als wichtigster Verbündeter der Ukraine im Abwehrkampf gegen die russische Invasion. Die Regierung von US-Präsident Joe Biden hat seit Kriegsbeginn im Februar 2022 militärische Hilfe in Höhe von mehr als 44 Milliarden US-Dollar (rund 40 Milliarden Euro) für Kiew bereitgestellt. Seit mehreren Monaten wartet die Ukraine aber auf militärischen Nachschub. Hintergrund ist eine innenpolitische Blockade im US-Kongress, wo Republikaner weitere Hilfen für Kiew bislang verweigern. Am Dienstag hatte die US-Regierung ein Not-Hilfspaket mit militärischer Ausrüstung für die Ukraine angekündigt. Eine langfristige Lösung ist jedoch nicht in Sicht.

@ dpa.de