Dax, MDax

Traditionell stärkste Börsenphase beginnt mit Sorgen

29.09.2023 - 18:00:17

Die Sorgen um voraussichtlich noch länger hohe Zinsen und deren Auswirkungen auf die Konjunktur hängen derzeit als düstere Wolken über den Aktienmärkten. Experten sehen nur wenig Gründe, dass sich daran schnell etwas ändern dürfte.

Entscheidend könnte über das Wochenende werden, ob es zu einem Stillstand der US-Bundesbehörden kommt oder nicht. In der neuen Woche stehen dann wichtige Konjunkturdaten wie etwa der US-Arbeitsmarktbericht an, der als Gradmesser für das weitere Vorgehen der Fed gesehen wird.

Der Dax macht dem als schwach geltenden Monat September alle Ehre. Zwar hatte sich der deutsche Leitindex vor dem Wochenende etwas von seinem Fall auf das tiefste Niveau seit Ende März erholen können. Am Freitag schloss er mit plus 0,41 Prozent bei 15.386,58 Zählern. Auf Wochensicht lag das Börsenbarometer allerdings mit rund einem Prozent im Minus.

Neue Höchstkurse an den Aktienmärkten, wie sie noch im Sommer gesehen wurden, scheinen aktuell im sich verdüsternden Konjunkturszenario eine Illusion: In Deutschland etwa hatte sich das Ifo-Geschäftsklima zuletzt den fünften Monate infolge weiter verschlechtert und für die Eurozone wird der Eintritt in eine Rezession erwartet.

Andererseits könnten Zinssenkungsfantasien in der neuen Woche wieder Nahrung bekommen, denn tendenziell wird mit schwachen Konjunkturdaten gerechnet. Zu den potenziell kursbewegenden Veröffentlichungen zählen dabei Einkaufsmanagerindizes am Montag und Mittwoch sowie der am Freitag anstehende US-Arbeitsmarktbericht.

Damit die US-Konjunkturdaten in der neuen Woche plangemäß veröffentlicht werden können, sollte ein Shutdown in den USA vermieden werden. Kommt es zu keiner Lösung, müsste die Statistikbehörde schließen und wohl der vielbeachtete Arbeitsbericht verschoben werden.

Um eine Stilllegung der Regierungsgeschäfte zu verhindern, müssten sich Republikaner und Demokraten im Kongress vor Sonntag auf eine Lösung einigen, denn in der Nacht endet die Laufzeit des Ende vergangenen Jahres vom US-Kongress beschlossenen Haushalts.

Auf Seite der deutschen Unternehmen sind derweil wenige Termine absehbar, die sich vorrangig auf den Donnerstag konzentrieren: Der Verpackungshersteller Gerresheimer legt Quartalszahlen vor, vom Leasingspezialisten Grenke kommen dann Zahlen zum Neugeschäft und der IT-Dienstleister GFT lädt zum Kapitalmarkttag.

@ dpa.de