Preise, Immobilienmarkt

Preise am Immobilienmarkt hart umkämpft

21.08.2014 - 11:42:55

Perfekte Lage und überschaubare Preise: Nur selten korrelieren diese beiden Ansprüche von Miet- und Kaufinteressenten miteinander. Dazu kommen hohe Anforderungen an Ausstattung, Komfort und stabile Kostenentwicklungen. Vor allem in Toplagen treibt das die Immobilienpreise in die Höhe. Doch wer sein Objekt verkaufen will, muss nicht nur gesetzliche Einschränkungen fürchten. Denn Wohneigentümer sehen sich abseits des Immobilienbooms mit einem harten Preiskampf konfrontiert.

Ungleichgewicht zwischen Stadt und Land

Der Preiskampf für Eigentümer spielt sich nicht in den teuren Metropolregionen ab. Während diese stark an Einwohnern gewinnen, reagiert der Immobilienmarkt auf die hohe Nachfrage mit Preissteigerungen. In ländlichen Gebieten schrumpft die Bevölkerung. Auch der Zuzug von verdrängten Großstädtern dorthin stoppt den Trend aktuell nicht. Dabei sorgen Neubauten auf dem Land zusätzlich für sinkende Preise auf dem Markt. Viele Verkäufer lassen sich dort vom Immobilienboom in den Ballungszentren blenden und gehen mit unrealistischen Erwartungen in den Verkaufsprozess. Zwischen Wunsch- und Marktpreis klaffen oft große Lücken. Selbst in den Speckgürteln der großen Städte stagnieren die Preise, weil innerstädtisch fortwährend neue Preisspitzen erreicht werden. Fakt ist: In beinahe 30 % aller deutschen Regionen gehen die Haushaltszahlen zurück. Insbesondere ostdeutsche Bundesländer, aber auch das nördliche Ruhrgebiet mit hoher Arbeitslosigkeit und schwacher Wirtschaft verlieren Einwohner. Die Realität für eine Vielzahl privater Immobilienbesitzer besteht daher aus fallenden Verkaufserlösen.

Ein Ende des Immobilienbooms in Sicht?

Aktuell stagnieren jedoch selbst die Preise in den Großstadtlagen. Zwischen 2,8 % (Berlin) und 0,4 % (Hamburg) bewegen sich die diesjährigen Teuerungsraten für Mieten in den größten deutschen Städten. Auch die Preise für Eigentumswohnungen stiegen zwischen April und Juni so wenig wie seit 4 Jahren nicht. Vor allem ländliche Regionen sorgen im Durchschnitt für fallende Preise. Besonders drastisch zeigt sich das im brandenburgischen Senftenberg: Hier gab es 33 % Wertverlust in einem Jahr bei Wohnobjekten. Dieser Abwärtstrend könnte durch die moderate Entspannung im großstädtischen Immobilienmarkt gestoppt werden. Investoren und Käufer sind dort nicht mehr bereit, jeden Preis zu zahlen. Die Anstrengungen in den Wohnungsneubau tragen erste Früchte. Zusätzlich sorgt das niedrige Zinsniveau für geringere Teuerungsraten. Diese Anzeichen zeigen aber auch: Es kann sich schnell wieder anders entwickeln.

Eigene Immobilienpreise realistisch bestimmen

Ungeachtet der Relation zwischen Angebot und Nachfrage in Stadt und Land wächst der deutsche Markt für Immobilien konstant. Von 53 % der Deutschen ohne Wohneigentum planen 19 % einen Immobilienkauf in den nächsten Jahren. Die Verkaufsraten wachsen und lassen die Angebote schrumpfen. Ein Immobilienverkauf ist aktuell also durchaus lohnenswert. Doch das Preisgefälle zwischen städtischen und ländlichen Regionen verunsichert viele Verkäufer. Oft setzen sie zu hohe Preise an und verschrecken potenzielle Interessenten. Müssen sie in der Folge den Preis drastisch senken, macht das viele Käufer misstrauisch. Ist der Preis von Anfang an zu niedrig, verschenken Immobilienbesitzer viel Geld. Neben der Möglichkeit eines teuren Gutachtens gibt es mittlerweile leistungsfähige Analysetools im Web. Der MarktNavigator Profi von Immobilienscout24 liefert aktuelle Marktdaten für eine realistische Preisfindung. Dazu gehören Daten zu Wohnumfeld, Vergleichsobjekten und Preisentwicklungen. Erst durch diese Transparenz können Eigentümer von Immobilien bestmögliche Preise beim Verkauf erzielen.

Marktmechanismen vs. Bauchgefühl

Neben den harten Fakten geraten die subjektiven Wahrnehmungen der Käufer bei Verkäufern häufig in den Hintergrund. Ist durch Hilfsmittel wie dem MarktNavigator eine geeignete Preisspanne gefunden, sollte nicht gleich die Anzeige geschaltet werden. Kleinere Investitionen wie ein neuer Anstrich, akkurate Bodenbeläge und glänzende Armaturen sind entscheidend für den ersten Eindruck. Über 77 % der Männer und 85 % der Frauen trauen beim Kauf ihrem Bauchgefühl, das sehr stark vom ersten Eindruck beeinflusst wird. Ist der Zustand der Immobilie entsprechend gut und der Preis marktgerecht, können auch Eigentümer auf dem Land gute Preise erzielen. Immerhin wollen noch 29 % der Deutschen auf lange Sicht lieber auf dem Land leben. House, Property, Real Estate For Sale Sign Bildrechte: Flickr House, Property, Real Estate For Sale Sign Mark Moz CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten