Mitarbeiterführung, Personalmanagement

Mit einfachen Maßnahmen zu mehr Mitarbeiter-Zufriedenheit

01.03.2016 - 11:14:50

Mitarbeiterführung zählt zu den zentralen Aufgaben des Managements - aber nicht jeder Manager ist automatisch zur Führung geeignet. Belegt wird das durch zahlreiche Umfragen der letzten Jahre, aus denen vor allem hervorgeht: Viele Angestellte sind unzufrieden mit ihrem Job und den damit verbundenen Arbeitsbedingungen und viele sehen schlechte Mitarbeiterführung als eine der Ursachen dafür an.

Vor allem fehlende oder mangelhafte Kommunikation, fehlende Führungsstärke, langsame Entscheidungen und das Gefühl, nicht wahrgenommen zu werden, lassen Mitarbeiter am Sinn ihrer Arbeit zweifeln - und bewegen sie im Zweifelsfall zur Kündigung.

10 Tipps zur besseren Mitarbeiterführung


Umso wichtiger ist es, Führungskräfte regelmäßig für ihre Mitarbeiter und deren Bedürfnisse zu sensibilisieren. Zum einen zählt dazu das Bewusstsein darüber, welche Ansprüche die eigenen Mitarbeiter an ihre Führungskräfte stellen, was sicherlich auch in Zusammenhang steht mit der Unternehmens- und Kommunikationskultur des jeweiligen Betriebes. Zum anderen rückt das Thema die Frage nach Motivation, Impulsgebung und ggf. einer Schulung für Führungskräfte verstärkt in den Fokus. Dass gute Mitarbeiterführung aber nicht unbedingt eine Frage des finanziellen bzw. materiellen Aufwandes sein muss, zeigen die folgenden Tipps.

  • 1. Realistische Ziele mit gutem Beispiel angehen
    Ziele, die erreichbar scheinen, motivieren stärker als große, aber sehr ferne Ziele. Wichtig ist es, gemeinsam zu bestimmen, was zum Erreichen der Ziele benötigt wird. Eine Führungskraft, die zur Umsetzung der Ziele mit gutem Beispiel voran geht, schafft Vertrauen und Motivation gleichermaßen.
  • 2. Verbindlichkeit schafft Vertrauen
    Verbindlichkeit in der Mitarbeiterführung zahlt sich in mehrfacher Hinsicht aus. Wer einen klaren Standpunkt bezieht und im Hinblick auf Ziele, Kritikpunkte, Erwartungen usw. Klartext redet, vermeidet zum einen Fehlkommunikation und Missverständnisse. Zum anderen schätzen die meisten Mitarbeiter einen Vorgesetzten, der klar, verständlich und damit vertrauenswürdig kommuniziert, was sich positiv auf das Arbeitsklima auswirken kann.
  • 3. Entscheidungsfähigkeit zählt
    Eine gute Führungskraft ist in der Lage, sich schnell einen Überblick über ein Thema zu verschaffen und in vergleichsweise kurzer Zeit ggf. auch unliebsame Entscheidungen zu treffen, die Bestand haben. Entscheidungsfähigkeit wird auch von Mitarbeitern oftmals mit Führungsstärke gleichgesetzt - sie stärkt damit das Vertrauen in die Führungseigenschaften und letztlich das Vertrauen in den Vorgesetzten.
  • 4. Zuhören und Feedbackmöglichkeiten schaffen
    Aktuellen Studien zufolge sind zahlreiche Arbeitnehmer unzufrieden mit ihren Arbeitsbedingungen, weil sie das Gefühl haben, nicht gehört zu werden. Umso wichtiger ist es, dass Führungskräfte zum einen aktiv zuhören, sich Zeit für Gespräche mit Mitarbeitern nehmen und dabei auch auf leise Zwischentöne achten. Zum anderen schaffen Feedbacktools Möglichkeiten, eine Führungskraft auch außerhalb offizieller Meetings und Mitarbeitergespräche auf Missstände anzusprechen oder sinnvolle Vorschläge (z.B. zu effizienteren Arbeitsabläufen oder neuen Produkten) zu unterbreiten.
  • 5. Makro-Management
    Gute Führungskräfte bewahren zwar den Überblick über alle Mitarbeiter und relevanten Unternehmensbereiche, sie benötigen in der Regel aber kein ausführliches Detail-Wissen. Delegieren und vertrauen heißt die Devise - Mitarbeiter, denen eigene Aufgaben übertragen werden, die sie eigenverantwortlich erledigen, sind in der Regel zufriedener und motivierter als Mitarbeiter, die unter ständiger Aufsicht stehen.

  • 6. Fairness punktet
    Ein fairer Umgang mit allen Mitarbeitern schafft Vertrauen und motiviert alle Beteiligten. Dazu zählt beispielsweise, dass Kritik unter vier Augen geäußert wird, bei Problemen nicht automatisch Schuldzuweisungen erfolgen und kein Mitarbeiter leistungsunabhängig bevorzugt wird. Im Umkehrschluss dürfen und sollen Mitarbeiter, die überdurchschnittlichen Einsatz zeigen und entsprechende Ergebnisse erzielen, gezielt gelobt und ggf. belohnt werden. Das Gießkannen-Prinzip im Hinblick auf positives Feedback kann die Leistungsträger im Team frustrieren, was sich direkt auf deren Motivation und die gesamte Teamperformance auswirken kann.

  • 7. Jeder Mensch macht Fehler
    In jedem Team gilt: Jeder Mensch kann Fehler machen, Mitarbeiter ebenso wie Führungskräfte. Wichtig ist der richtige Umgang damit, etwa in Form von fairer Ursachenforschung, Ursachenbehebung und dem Eindämmen von Folgefehlern.

  • 8. Mitarbeiter fördern
    Mitarbeiter, die individuell gefördert werden, verspüren Wertschätzung und Vertrauen, was sich in der Regel direkt auf ihre Zufriedenheit und Motivation auswirkt. Aufgabe der Führungskraft ist es daher, Talente im Team zu erkennen und zu fördern, Aufgaben nach Möglichkeit eigenverantwortlich zu übertragen, Freiräume zu lassen und Offenheit für neue Vorschläge zu demonstrieren. Als ebenso hilfreich gelten ein konstruktives Feedback und stets zeitnahe, aber faire Kritik.

  • 9. Professionelle Distanz vs. Interesse
    Echtes Interesse und immer ein offenes Ohr für Probleme, das wünschen sich zahlreiche Angestellte von ihren Führungskräften. Was einerseits hilfreich bei der Beurteilung von Mitarbeitern und deren Leistungen ist, kann zum Problem werden, wenn allzu freundschaftliche Verhältnisse entstehen. Wichtig ist daher ein Gleichgewicht zwischen echtem Interesse und professioneller Distanz.

  • 10. Keine unhaltbaren Versprechen
    Führungskräfte, die zu ihrem Wort stehen, sind Garanten für Zuverlässigkeit und Vertrauen im Team. Im Umkehrschluss bedeutet das: Führungskräfte sollten nur versprechen, was sie wirklich einhalten oder garantieren können.

 

Führung mit Erfahrung, Empathie und Weitblick


Gute Mitarbeiterführung erfordert neben persönlichen Eigenschaften wie Empathie, Entscheidungsfähigkeit und Fairness natürlich auch eine gute Ausbildung. Insbesondere Führungskräften, die erstmals Führungsaufgaben übernehmen, fehlt es in der Regel an Erfahrung in der Führung von Mitarbeitern. Umso wichtiger sind Hilfestellungen wie Schulungen oder Seminare, die auf die zukünftigen Aufgaben vorbereiten.
In der Praxis hilfreich erweisen sich Fachbücher wie beispielsweise das Praxishandbuch Mitarbeiterführung. Einerseits frischt die Lektüre bereits vorhandenes Wissen auf und vertieft es unter Umständen. Andererseits helfen Extras wie konkrete Checklisten, Musterformulare, Gesprächsleitfäden und Notfall-Leitfäden dabei, Alltagssituationen und Ausnahmezustände auch mit wenig Berufserfahrung professionell und vertrauenswürdig zu meistern.