Robert Habeck, Flüssiggasterminal

Laut dem Bundeswirtschaftsminister sollen die Reserve-Kohlekraftwerke vom Netz genommen werden, sobald die geplanten Flüssiggasterminals im kommenden Jahr fertiggestellt sind.

12.10.2023 - 00:21:07

Habeck: Reserve-Kohlekraftwerke 2024 vom Netz

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck will im kommenden Jahr die wegen der Energiekrise reaktivierten Kohlekraftwerke vom Netz nehmen. Das werde geschehen, sobald 2024 weitere geplante Flüssiggasterminals in Deutschland fertiggestellt seien, sagte der Grünen-Politiker am Mittwochabend in der ARD-Sendung «Maischberger». «Dann sind die Infrastrukturen da und damit brauchen wir keine zusätzlichen Kohlekraftwerke. Das ist der Plan», sagte Habeck.

Derzeit sind drei schwimmende Anlandestationen für Flüssigerdgas (LNG) in Betrieb - im niedersächsischen Wilhelmshaven, in Lubmin in Vorpommern und in Brunsbüttel in Schleswig-Holstein. Drei weitere LNG-Terminals in Wilhelmshaven, Stade und Mukran auf Rügen sollen folgen. Dort gibt es aber starken Widerstand von Umweltschützern und Bevölkerung.

Erdgasspeicher zu mehr als 95 Prozent gefüllt

Dem kommenden Winter sieht Habeck mit Blick auf die Energieversorgung mit Zuversicht entgegen: «Die Gasspeicher sind sehr voll. Wenn nichts passiert, kommen wir gut durch den Winter.» Dennoch müsse Deutschland «noch achtsam sein». Deswegen habe die Bundesregierung unter anderem mit den Kohlekraftwerken «Sicherheitsnetze gespannt». Habeck würde auch gerne die Gas- und Strompreisbremse verlängern, wie er erklärte.

Vor dem Hintergrund der durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine ausgelösten Energiekrise waren Kohlekraftwerke aus der Reserve wieder ans Netz zurückgekehrt. Das Bundeskabinett hatte Anfang Oktober als Vorsorge für den Winter eine befristete Verlängerung der sogenannten Versorgungsreserve - das sind klimaschädliche Braunkohlekraftwerke - bis Ende März gebilligt.

Die Erdgasspeicher in Deutschland sind zu mehr als 95 Prozent gefüllt. Vor dem vergangenen Winter waren die Sorgen vor einer Gasmangellage groß, weil Russland Gaslieferungen eingestellt hatte - zu einer Mangellage kam es aber nicht.

@ dpa.de