AOK

Krankenkassen fehlen viele Milliarden

20.11.2020 - 08:54:02

Nach eigenen Aussagen der Kassenverbände schreiben gesetzliche Krankenversicherer rote Zahlen in hohem Umfang.

Die FAZ berichtet von einem Milliardenloch der gesetzlichen Krankenversicherungen im dritten Quartal diesen Jahres. Mehr als drei Milliarden fehlten in den Kassen der gesetzlichen Krankenversicherer. In ihrer Online-Ausgabe bezieht sich die Frankfurter Allgemeine Zeitung auf Aussagen der Kassenverbände. Damit zeigt sich eine Vervielfältigung von 16 Mal. Und dies noch nicht einmal am Ende diesen Jahres.

Besonders schlecht schneiden die Allgemeinen Ortskrankenkassen im Ranking ab. Sie verzeichnen ein Minus von 1,4 Milliarden Euro. Es folgen die Ersatzkassen. Sie schlagen mit einem Minus von 1,2 Milliarden zu Buche. Vergleicht man dies mit dem Jahresanfang, ergibt sich folgendes Bild: Zu Beginn des Jahres hatten alle Krankenkassen einen deutlichen Überschuss von nahezu 1,3 Milliarden Euro zu verzeichnen.

Die Begründung der gesetzlichen Versicherungen lautet, man habe während der Zeit des ersten Shutdowns auf teure Operationen verzichten müssen. Diese seien verschoben worden. Denn deutlich weniger Menschen hätten von sich aus Ärzte und Arzt-Zentren aufgesucht, so das Online-FAZ-Magazin.

Zwar hätte sich nach dem ersten Shutdown eine Normalisierung eingestellt. Diese hätte sowohl Operationen als auch Behandlungen betroffen. Auch habe man "Nachholeffekte" beobachtet, so der Vorsitzende des Bundesverbands der AOK, Martin Litsch, gegenüber der Zeitung.

Doch zum jetzigen Zeitpunkt sei es ungewiss, wie sich die Zahlen bei den Kassen aufgrund der Corona-Pandemie entwickeln würden. Sicher sei jedoch, dass man 2020 ein Minus mache und es auch noch schlimmer kommen würde für die Kassen, so der Krankenkassen-Vorsitzende gegenüber der FAZ weiter.

Als Grund für die enorme Unterfinanzierung nannte Litsch die große Wucht, mit der die Gesetze von Gesundheitsminister Spahn die Kassen getroffen hätten. Vor der nächsten Wahl verfeuere man die von den Kassen gemachten Rücklagen.
Litsch nennt als Minus-Zahlen, die zu erwarten sind, für 2022 17 Milliarden und für 2021 16 Milliarden Euro. Es sei schlicht nicht möglich, dass die Kassen dieses Milliardenloch stopfen könnten, so der Verbands-Vorsitzende der Allgemeinen Ortskrankenkassen gegenüber der FAZ. Vorbei seien jetzt die rosafarbenen Zeiten.

 

Redaktion ad-hoc-news.de, A & Omega

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