KONJUNKTUR, Uhr

Japans Zentralbank beendet NegativzinspolitikTOKIO - Die japanische Zentralbank beendet ihre jahrelange Negativzinspolitik.

19.03.2024 - 17:05:01

dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 19.03.2024 - 17.00 Uhr

ROUNDUP: Japans Zentralbank beendet Negativzinspolitik

TOKIO - Die japanische Zentralbank beendet ihre jahrelange Negativzinspolitik. Die Währungshüter entschieden am Dienstag nach zweitägiger Sitzung, den kurzfristigen Leitzins von minus 0,1 Prozent auf eine Spanne von null bis 0,1 Prozent anzuheben. Der Negativzins galt seit dem Jahr 2016 und sollte die Kreditvergabe der Banken, die chronisch niedrige Inflation und letztlich die Gesamtwirtschaft anschieben.

ROUNDUP/Deutschland: ZEW-Konjunkturerwartungen steigen merklich

MANNHEIM - Die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten haben sich im März den achten Monat in Folge verbessert. Das Stimmungsbarometer des Forschungsinstituts ZEW stieg gegenüber dem Vormonat um 11,8 Punkte auf 31,7 Punkte, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag in Mannheim mitteilte. Dies ist der höchste Stand seit Februar 2022. Analysten hatten im Schnitt lediglich mit einem Anstieg des Konjunkturindikators auf 20,5 Punkte gerechnet.

Eurozone: Anstieg der Arbeitskosten schwächt sich ab

LUXEMBURG - In der Eurozone hat sich der Anstieg der Arbeitskosten im Herbst spürbar abgeschwächt. Die Arbeitskosten je Stunde legten im vierten Quartal im Jahresvergleich um 3,4 Prozent zu, wie das Statistikamt Eurostat am Dienstag in Luxemburg mitteilte. Im dritten Quartal waren sie noch deutlich stärker um revidiert 5,2 Prozent (zuvor 5,3) gestiegen. Ein geringerer Anstieg der Arbeitskosten mindert auch den Inflationsdruck.

ROUNDUP 2: Scharfe Warnungen an Israel vor möglicher Rafah-Offensive

GAZA/TEL AVIV/GENF/WASHINGTON - Im Gaza-Krieg steigt der Druck auf Israel, eine Bodenoffensive in der mit Flüchtlingen überfüllten Stadt Rafah zu unterlassen. Jeder Angriff auf die Stadt im Süden des Gazastreifens würde alle Bemühungen um eine Einigung über eine Feuerpause und die Freilassung weiterer Geiseln behindern, warnte der Sprecher des katarischen Außenministeriums, Madschid al-Ansari, am Dienstag. Kurz davor hatten die USA als wichtigster Verbündeter den Druck auf die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu noch einmal erhöht. Sie bezeichneten eine größere Bodenoffensive in Rafah als "Fehler" und beorderten eine israelische Delegation nach Washington.

US-Haushalt: Demokraten und Republikaner verkünden Einigung

WASHINGTON - Führende Republikaner und Demokraten im US-Kongress haben sich auf einen Etat für das noch bis Ende September laufende Haushaltsjahr verständigt. Das teilten das Weiße Haus sowie die Kongressspitzen am Dienstag mit. Das entsprechende Gesetzespaket muss noch von beiden Kammern des Kongresses verabschiedet und von US-Präsident Joe Biden unterzeichnet werden.

ROUNDUP: Kallas ruft Partner zu höheren Verteidigungsausgaben auf

BERLIN - Die estnische Ministerpräsidentin Kaja Kallas hat die Partner in Europa und der Nato aufgerufen, angesichts des russischen Angriffskrieges in der Ukraine mehr Geld für Verteidigung auszugeben. Estland investiere mehr als 3,2 Prozent des Bruttoinlandsproduktes in die Verteidigung, sagte Kallas am Dienstag in Berlin. Die Partner sollten das Gleiche tun, denn ansonsten provoziere man Russland durch Schwäche. "Wenn sie glauben, dass sie gewinnen können, werden sie einen Schritt machen. Wenn sie verstehen, dass wir stark genug sind, werden sie den Schritt in Richtung Nato nicht wagen", ergänzte sie. "Deshalb müssen wir diese gemeinsame Anstrengung wirklich gemeinsam unternehmen", forderte Kallas.

ROUNDUP/'Alarmstufe Rot': 2024 könnte noch wärmer werden als 2023

GENF - Der Klimawandel ist im vergangenen Jahr mit alarmierenden Negativ-Rekorden deutlicher denn je sichtbar geworden. Und es könnte in diesem Jahr noch schlimmer kommen, warnte der Leiter der Abteilung für Klimaüberwachung bei der Weltwetterorganisation (WMO), Omar Baddour, am Dienstag. Es sei gut möglich, dass 2024 den Temperaturrekord von 2023 übertreffe. Der Januar 2024 sei bereits der heißeste Januar seit Beginn der Industrialisierung gewesen, sagte Baddour anlässlich der Veröffentlichung des WMO-Berichts zum Zustand des Weltklimas 2023.

ROUNDUP 2/Scholz: Ukraine-Debatte 'an Lächerlichkeit nicht zu überbieten'

BERLIN - Bundeskanzler Olaf Scholz hat die seit Wochen laufende Debatte über die deutsche Unterstützung für die Ukraine scharf kritisiert. "Die Debatte in Deutschland ist an Lächerlichkeit nicht zu überbieten", sagte er am Dienstag bei der Konferenz Europe 2024 in Berlin. "Das ist peinlich für uns als Land."

USA: Baubeginne steigen kräftig - Genehmigungen legen auch zu

WASHINGTON - Die US-Bauwirtschaft hat sich im Februar überraschend stark entwickelt und den schwachen Jahresauftakt größtenteils wettgemacht. Die Zahl der neu begonnenen Wohnungsbauten stieg im Monatsvergleich um 10,7 Prozent, wie das Handelsministerium am Dienstag in Washington mitteilte. Volkswirte hatten im Schnitt einen Anstieg um 8,2 Prozent erwartet.

ROUNDUP 2: Renten steigen zum 1. Juli um 4,57 Prozent

BERLIN - Die mehr als 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner in Deutschland erhalten zum 1. Juli um 4,57 Prozent steigende Bezüge. Grund für die kräftige Rentenerhöhung seien "der starke Arbeitsmarkt und gute Lohnabschlüsse", sagte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) am Dienstag in Berlin. Zum ersten Mal gehen die Renten in Ost und West in gleichem Ausmaß in die Höhe. Eine Rente von 1000 Euro steigt damit um 45,70 Euro.

ROUNDUP/ILO: Illegale Profite aus Zwangsarbeit stark gestiegen

GENF - Die illegalen Profite aus Zwangsarbeit steigen nach einem Bericht der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) rasant. Sie schätzt die Profite der Ausbeuter auf 236 Milliarden Dollar (rund 217 Mrd. Euro) im Jahr, wie die Organisation am Dienstag in Genf berichtete. Das seien 37 Prozent mehr als 2014. Basis der Schätzung sind Zahlen aus dem Jahr 2021. Zwei Drittel der Profite stammten aus Zwangsprostitution. Der Anstieg ist laut der EU-Koordinatorin für die Bekämpfung des Menschenhandels, Diane Schmitt, alarmierend, könnte allerdings auch damit erklärt werden, dass Zwangsarbeit besser überwacht und erkannt werde.

Hongkong verabschiedet umstrittenes Sicherheitsgesetz

HONGKONG - Hongkongs Legislativrat hat das umstrittene Sicherheitsgesetz für die chinesische Sonderverwaltungsregion einstimmig verabschiedet. Die gesetzgebende Versammlung der früheren britischen Kronkolonie stimmte am Dienstag für den Entwurf. Infolge der Massenproteste für mehr Demokratie vor mehr als vier Jahren werden in Hongkong damit Strafmaße verschärft und die Polizei bekommt in bestimmten Fällen mehr Macht, gegen Verdächtige zu ermitteln oder sie festzusetzen. Kritiker befürchten außerdem eine weitere Einschränkung der Meinungsfreiheit.

Ifo: Homeoffice könnte Büroflächenbedarf bis 2030 um 12 Prozent senken

FRANKFURT/MÜNCHEN - Der Trend zum Homeoffice dürfte den Bedarf an Büroflächen in den deutschen Metropolen bis 2030 um über ein Zehntel sinken lassen. Das ist das Ergebnis einer am Dienstag veröffentlichten Studie des Ifo-Instituts und des Immobilienberaters Colliers für die Großstädte Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf. "Die regelmäßige Arbeit im Homeoffice ist für etwa 25 Prozent der Beschäftigten und 69 Prozent der Unternehmen zur neuen Normalität geworden", sagte Ifo-Forscher Simon Krause. "Vor allem in Großunternehmen und in Branchen mit starker Homeoffice-Nutzung führt dies zu einem Rückgang der Nachfrage nach Büros."

Deutschland: Exporte der Elektroindustrie wachsen - erstes Plus seit 6 Monaten

FRANKFURT - Die deutsche Elektro- und Digitalindustrie hat im Januar erstmals seit sechs Monaten ihre Exporte wieder gesteigert. Die Ausfuhren wuchsen um 0,3 Prozent gemessen am Vorjahresmonat auf 20,8 Milliarden Euro, wie der Branchenverband ZVEI am Dienstag in Frankfurt mitteilte. "Getragen wurde der jüngste Anstieg dabei in erster Linie von einem wieder anziehenden China-Geschäft, das sich im Vergleich zum Vorjahr um mehr als ein Fünftel erhöhte", sagte ZVEI-Chefvolkswirt Andreas Gontermann. Auch die Exporte nach Frankreich wuchsen den Angaben zufolge, während jene in die USA zurückgingen.

Kundenhinweis:ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

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