Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)

Innovationsstandort Deutschland im Jahr 2019 stabil

09.10.2020 - 11:54:43

Die Zahl der technologiebasierten Start-Ups in Deutschland etabliert sich im Jahr 2019 bei 70.000 Gründungen.

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) hat im Rahmen ihres sogenannten Start-Up-Reports die neuesten Zahlen für das Jahr 2019 bekanntgegeben. Nach deutlichen Steigerungsraten in den Jahren seit 2016, hat sich die Zahl der Start-Up-Gründungen im letzten Jahr bei 70.000 stabilisiert. Damit hat sich der Wert seit 2016 um 16.000 Neugründungen pro Jahr erhöht. Bei den Finanzierungsmodellen, die den Start-Ups zugrunde liegen, zeigt sich eine klare Tendenz zur Nutzung von Risikokapital. Dabei investieren Beteiligungsgesellschaften Kapital in hoch riskanten Anlagen mit der Aussicht auf erhebliche Wertschöpfung im Erfolgsfall.
Das Modell des Venture Capitals (VC) ist in der Zwischenzeit bei 19 Prozent der Gründungen einbezogen. Die Zahl der Risikobeteiligungen stieg damit in einem Jahr um 100 Prozent. Die KfW wertete für ihre Studie Unternehmensgründungen der letzten fünf Jahre aus, bei denen technologische Innovationen in der Entwicklung und Markteinführung im Mittelpunkt standen. Die Start-Ups konzentrierten sich dabei zum überwiegenden Teil auf die Mitarbeit der Gründer. An den 70.000 Neugründungen waren 127.000 Personen beteiligt, so dass sich die Mitarbeiterzahl der Start-Ups im Durchschnitt auf 1,8 belief. Von den Unternehmensgründern waren 24.000 Frauen, womit sich der Frauenanteil auf 19 Prozent beläuft.
Die Start-Ups profitieren dabei von einem deutlichen Anwachsen des Investitionsvolumens. Auf der Suche nach einer höheren Rendite sind deutlich mehr Anleger und Beteiligungsgesellschaften bereit das entsprechende Risiko einzugehen. Das Investitionsvolumen von Beteiligungsgesellschaften im Venture Capital-Bereich stieg seit dem Jahr 2014 von 680 Millionen Euro auf 1,9 Milliarden Euro.
Über die Entwicklung der Start-Up-Zahlen im Jahr 2020, wollte die KfW keine Prognose abgeben. Die Auswirkungen der Corona-Krise und des Lock-Downs auf die Bereitschaft zur Risikogründung und zur Investition von Risikokapital sind derzeit nicht überschaubar, warnt Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der Bank. Bei der Umfrage gab es einen erheblichen Anteil an Start-Ups, die ihre wirtschaftliche Lage als existenzbedrohend einschätzten. Wie viele davon schließlich auch in Insolvenz gehen bleibt offen. Allerdings bewertet die Volkswirtin die Konsequenzen für die Finanzierungsmodelle extrem negativ. Finanzierungszusagen wurden zurückgezogen und die Beteiligungsgesellschaften rechnen mit deutlich höheren Ausfällen. Die Finanzierungslandschaft hat sich verändert, hält die KfW-Mitarbeiterin fest. Eine Ausnahme bilden Start-Ups mit digitalen und internetbasierten Geschäftsmodellen.
Die Start-Up-Szene hat sich in den letzten Jahren hervorragend entwickelt und mit der Integration von Risikokapitalmodellen hat sich einiges getan. Die Volkswirtin der KfW geht von einer zweifachen Rückkopplung der Corona-Krise aus. Zum einen werden mehr Start-Ups in Insolvenz gehen, zum anderen wird die Zahl an Neugründungen zurückgehen, soviel ist sicher.

 

Redaktion ad-hoc-news.de, NeoMatrix

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