Eigenheim, Zwangsversteigerung

Immobilienboom: Immer weniger Zwangsversteigerungen

12.02.2014 - 15:02:47

Seit 2006 hält in Deutschland der Trend zum preisgünstigen Wohneigentum unvermindert an. Bedingt durch die allgemein günstige wirtschaftliche Situation mit hoher Beschäftigung, stetigen Einkommenssteigerungen und der Niedrigzinspolitik der EZB, die das Aufnehmen von Darlehen begünstigt, sind immer mehr Deutsche finanziell in der Lage, Wohnimmobilien zu kaufen bzw. neu zu bauen. Dieser Umstand ist auch günstig für verschuldete Eigentümer: Sie können ihre Häuser oft schon vor der drohenden Zwangsv

Der Trend zur eigenen Immobilie

Doch auch andere Faktoren fördern diesen Trend: Viele Bundesbürger halten in Anbetracht der unsicheren Lage an den Finanzmärkten Wohneigentum für die sicherere Geldanlage. Auch das kontinuierliche Ansteigen der Mietpreise begünstigt den Trend zum eigenen Haus. Außerdem bietet Wohneigentum einen hohen Inflationsschutz, da es seinen Wert behält.

Doch gilt diese allgemein positive Entwicklung nicht für alle Regionen des Landes: In Ballungsräumen und Großstädten sind die Grundstückspreise und Preise für Wohneigentum inzwischen so hoch, dass sich nur Wohlbetuchte die eigenen vier Wände leisten können: So müssen z. B. Investoren in wirtschaftlich starken Großstädten wie München oder Hamburg Grundstückspreise von bis zu 1100 Euro pro Quadratmeter akzeptieren; ein neues Eigenheim kostet dort 690.000, eine ältere Immobilie immerhin noch 665.000 Euro. Hinzu kommt der Preisunterschied zwischen West- und Ostdeutschland: Ostdeutsche Immobilien sind seit vielen Jahren preisgünstiger zu erwerben als solche im Westen des Landes. Wer es sich leisten kann, in einer Kleinstadt oder gar auf dem Land zu leben, kann beim Hauskauf oder -bau sogar noch mehr Geld sparen.

Tipps für zukünftige Eigentümer

Experten raten, dass man mit mindestens 40 Prozent Eigenkapital vorfinanzieren sollte, da man dann einen niedrigeren Darlehenszinssatz erhält. Außerdem sollten zukünftige Bauherren darauf achten, dass sie nicht mehr als 40 Prozent ihres Netto-Haushaltseinkommens für die monatliche Tilgungsrate aufwenden müssen.

Wer sein Wohneigentum ersteigern möchte, muss folgendes beachten: Der gutachterlich ermittelte Verkehrswert einer Immobilie liegt oft unter ihrem jeweils aktuellen Marktwert. Ersteigerte Immobilien sind zwar auf den ersten Blick oft Schnäppchen, bei näherem Betrachten aber nicht unbedingt risikofrei: Da die verschuldeten Eigentümer ihre Immobilie mit bis zu 10 Prozent Abschlag veräußern, verweigern sie oft potenziellen Kaufinteressenten die übliche Hausbesichtigung, sodass die Möglichkeit besteht, dass die Käufer ihr Traumhaus mit größeren Mängeln erwerben, für die keine Gewährleistung besteht. Auch ein Rücktritt vom Kauf ist bei Zwangsversteigerungen nicht möglich. Um derartige Risiken zu minimieren, raten Experten, über Häuser aus Zwangsversteigerungen vorab so viele Informationen wie möglich einzuholen.

Günstige Konditionen für Baugeld

Generell gilt: Je mehr Eigenkapital der zukünftige Bauherr investieren möchte, desto niedriger ist der Zinssatz für das Baudarlehen. Längere Darlehenslaufzeiten bieten dem Bauherrn zwar eine größere Planungssicherheit, sind aber mit einem höheren Zinssatz belastet. So muss z. B. ein Bauherr, der ca. 50 Prozent des Kaufpreises über sein Eigenkapital vorfinanziert und ein Darlehen von 10 Jahren Laufzeit haben möchte, mit einem effektiven Jahreszins von 2,25 Prozent rechnen. Soll das Darlehen in 15 Jahren getilgt sein, beträgt der Zinssatz 2,85 Prozent. Deshalb sollte man zuvor unbedingt einen Anbietervergleich durchführen.