Militär-Übung, Quadriga

Es ist die größte deutsche Militärübung seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine: Am Montag ist die Übung Quadriga in ihre Schwerpunkt- und damit letzte Phase gegangen.

22.04.2024 - 15:26:13

Militär-Übung Quadriga: 'militärische Zeitenwende'

Während des Übungsteils "Grand Quadriga", der bis Ende Mai dauert, werden Soldaten und Soldatinnen der 10. Panzerdivision der Bundeswehr und Gefechtsfahrzeuge nach Litauen verlegt. Vor Ort wird es eine Abschlussübung geben. Etwa auf Deutschlands Straßen und Schienen soll es deshalb nun voller und lauter werden: "In den kommenden Wochen werden wir der Bevölkerung schon einiges zumuten", sagte der Generalinspekteur der Bundeswehr, Carsten Breuer, am Montag in Berlin.

"Das ist die Zeitenwende, mindestens die militärische Zeitenwende", sagte Deutschlands höchstrangiger Soldat. Die Bundesrepublik habe Schritte in Richtung Kriegstüchtigkeit gemacht. "Die Bundeswehr muss gerade in diesen Zeiten üben, üben und nochmals üben. Jeder Handgriff muss in diesem Handwerk auch sitzen."

Die deutsche Übung Quadriga ist Teil des Nato-Großmanövers Steadfast Defender (etwa: "Standhafter Verteidiger"). Dabei trainieren die Streitkräfte die Alarmierung, die Verlegung an die Außengrenzen der Nato im Nordosten und Südosten sowie das Gefecht. Für die größte Nato-Übung seit dem Kalten Krieg sollen im Verteidigungsbündnis insgesamt rund 90 000 Soldaten mobilisiert werden. Von der Bundeswehr sind über 12 000 Männer und Frauen, vor allem des deutschen Heeres, sowie 3000 Fahrzeuge daran beteiligt.

Quadriga erstreckt sich über einen Zeitraum von fünf Monaten. Die Übung hat vier größere Stoßrichtungen, darunter die Verlegung nach Norwegen ("Grand North") und in den Südosten des Bündnisses ("Grand South"). Mit "Silver Dagger" sind auch mehrere Hundert Spezialkräfte der Bundeswehr eingebunden.

Geübt werden Marsch und Transport von Kräften aller deutschen Divisionen des Heeres auf Straße, Schiene, zur See und in der Luft. Zudem fungiert Deutschland als logistische Drehscheibe im Herzen Europas, wie Breuer sagte.

@ dpa.de