Waffengesetz

Die USA rüsten weiter auf

01.07.2014 - 14:36:01

In den USA gibt es mehr Waffenläden (51.438) als Supermärkte (36.569) oder McDonalds (14.098). Dieser gefährliche Trend führt zu einer überdurchschnittlich hohen Anzahl an Todesfällen durch Feuerwaffen. Alleine 2011 haben sich 19.766 Menschen selbst das Leben mit einer Feuerwaffe genommen. Zudem gab es 8.583 Morde, die mit einer Waffe begangen wurden. Warum sind die Amerikaner solche Waffennarren und wie ist die Situation in Deutschland? Diese Frage soll in diesem Artikel beantwortet werden.

Die USA rüsten weiter auf

siehe Bild 1

Im Jahr 2007 kamen auf 100 Einwohner in den USA 97 Handfeuerwaffen. Die Anzahl der Waffen pro 100 Einwohner in Deutschland betrug 36 Stück. Im Irak sind es 50 Stück je 100 Einwohner. Fast täglich erreichen uns in Deutschland denkwürdige Nachrichten aus den Vereinigten Staaten von Amerika. Kürzlich bedrohte ein achtjähriger eine Mitschülerin mit dem Tod. Der Junge hatte sich eine Pistole aus Papier gebaut. Etwas brisanter ging es vor einigen Tagen bei Torhüterin Hope Solo zu. Die Profi-Sportlerin soll im angetrunkenen Zustand ihren 17 Jahre alten Neffen als „zu fett und verrückt“ beschimpft haben, woraufhin dieser die Torhüterin mit einer Waffe bedrohte. Viele Menschen kommen bei Amokläufen in Schulen oder Militärbasen um. Die USA haben zwar ein Waffenproblem, aber eine zu starke Lobby.  Eine Studie von Mother Jones belegt, dass mit steigender Anzahl von Waffen, auch die Amoktaten steigen. Die Behauptung der National Riffle Association, dass durch den Besitz einer Schusswaffe der Schutz eines jeden US-Bürgers steigt, entbehrt jeder Grundlage. Ein Großteil der amerikanischen Waffenbesitzer gehen jedoch sehr verantwortungsvoll mit ihren Jagdgewehren, Sportwaffen wie die Desert Eagle… um.

Die USA rüstet stattdessen die Polizei auf. Im Rahmen des Pentagon Programms „1033“ kauft das US-Verteidigungsministerium Waffen & Ausrüstungsgegenstände und gibt diese an die Behörden der Bundesstaaten weiter. Die lokalen Behörden müssen lediglich die Folgekosten tragen.

Die Polizei verfügt über ein beachtliches Arsenal an Kriegsgeräten:

-        MRAP (Panzerfahrzeug mit Minenschutz): 432 Stück

-        Weitere Panzerfahrzeuge: 435

-        Nachtsichtgeräte: 44.900

-        Flugzeuge und Helikopter: 533

-        Maschinengewehre: 180.718

Deutschland kann nicht mit den USA verglichen werden

siehe Bild 2

In Deutschland herrschen keine Zustände wie in den USA vor. Dennoch gibt es auch hier einige Lobbyverbände.  Die FWR ist eine Interessenvertretung der gesamten Waffenbranche und hat über 30.000 Förderer. Allerdings unterscheidet sich die FWR maßgeblich in ihrem Auftreten in der Öffentlichkeit von den amerikanischen Verbänden. Die FWR kommuniziert zum Beispiel nicht die positiven Aspekte am Waffenbesitz und prangert auch nicht die politischen Entscheidungen an.

Wer zum Beispiel im Waffen online Shop Ferkinghoff eine Waffe erwerben will, benötigt eine Erlaubnis nach dem Waffengesetz.

Der § 4 Absatz 1 Waffengesetz definiert die Voraussetzungen für eine Erlaubnis:

(1)   Eine Erlaubnis setzt voraus, dass der Antragsteller

  1. das 18. Lebensjahr vollendet hat (§ 2 Abs. 1),
  2. die erforderliche Zuverlässigkeit (§ 5) und persönliche Eignung (§ 6) besitzt,
  3. die erforderliche Sachkunde nachgewiesen hat (§ 7),
  4. ein Bedürfnis nachgewiesen hat (§ 8) und
  5. bei der Beantragung eines Waffenscheins oder einer Schießerlaubnis eine Versicherung gegen Haftpflicht in Höhe von 1 Million Euro - pauschal für Personen- und Sachschäden - nachweist.

Laut Statistischen Bundesamt gibt es in Deutschland jährlich 70 Tote durch Schusswaffengebrauch. Hinzu kommen 750 Selbstmorde. Eine besonders hohe Gefahr geht dabei nicht von den legal erworbenen Waffen aus, sondern von den illegalen Feuerwaffen.

siehe Bild 3

Die Deutschen haben eine andere Einstellung zu Feuerwaffen. Die Polizei und Anti-Waffen-Verbände bemühen sich zur Aufklärung und schaffen somit ein verantwortungsvolles Bewusstsein in der Bevölkerung.