Bundesregierung, Israel

Die Bundesregierung hat Israel zur raschen Umsetzung seiner Ankündigung aufgefordert, mehr humanitäre Hilfe für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen zu ermöglichen.

05.04.2024 - 14:06:56

Bundesregierung an Israel: Ankündigung zu Gaza-Hilfen rasch umsetzen

Dass Israel den Hafen von Aschdod sowie den Grenzübergang Erez vorübergehend für Hilfslieferungen öffnen und auch den jordanischen Korridor für Hilfslieferungen ausbauen wolle, "ist wichtig und richtig, aber es ist natürlich auch überfällig", sagte der Sprecher des Auswärtigen Amts am Freitag in Berlin. Die Bundesregierung erwarte nun, dass den Ankündigungen der israelischen Regierung rasch Taten folgten. "Die Menschen in Gaza brauchen jedes Hilfspaket und deshalb erwarten wir, dass die israelische Regierung ihre Ankündigungen rasch umsetzt", fügte der Sprecher hinzu.

Die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann sagte, die Bundesregierung begrüße die Ankündigung Israels. "Es ist für uns zentral und wichtig, dass sich die humanitäre Situation in Gaza verbessert und dass vor allen Dingen Zugänge für humanitäre Güter und humanitäre Hilfe eröffnet werden." Man gehe davon aus, dass mindestens ein Äquivalent von 500 Lastwagen erforderlich sei, um eine minimale Versorgung sicherstellen zu können und den humanitären Mindestbedarf zu decken. "Wichtig und entscheidend" sei nun, "dass eben mindestens diese 500 Lastwagen-Äquivalente tatsächlich Zugang bekommen und die Hilfe massiv ausgeweitet wird".

Israel hatte nach einer deutlichen Warnung des Verbündeten USA "sofortige Schritte" zur Erhöhung humanitärer Hilfe für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen beschlossen. Das Kriegskabinett entschied am Freitagmorgen (Ortszeit), den Hafen von Aschdod sowie den Grenzübergang Erez vorübergehend für Hilfslieferungen zu öffnen, wie die israelischen Zeitungen "Haaretz" und "Times of Israel" unter Berufung auf eine Mitteilung des Büros von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu meldeten. Dadurch kann leichter Hilfe in den besonders von Lebensmittelmangel betroffenen Norden des Küstengebiets gelangen.

@ dpa.de