Prognose, Bundesregierung

Die Bundesregierung ging zuletzt von 1,3 Prozent Wachstum im kommenden Jahr aus.

13.12.2023 - 09:44:21

Prognose: Deutsche Wirtschaft schrumpft 2024 um 0,5 Prozent. Das Institut der deutschen Wirtschaft dämpft nun die Erwartungen. Das hänge auch mit der Haushaltskrise zusammen, heißt es.

Angesichts der krisenhaften Lage erwartet das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) einen Rückgang der deutschen Wirtschaftsleistung im kommenden Jahr. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) werde 2024 voraussichtlich um 0,5 Prozent zurückgehen, teilte das arbeitgebernahe Institut mit. Es wäre das zweite Jahr mit schrumpfender Wirtschaft in Folge.

Die Bundesregierung ging zuletzt von 1,3 Prozent Wachstum für das kommende Jahr aus. Der Sachverständigenrat, der die Regierung berät, prognostizierte ein Plus von 0,7 Prozent.

Verunsicherung wegen Haushaltskrise

Nach Einschätzung des IW bleiben jedoch die Rahmenbedingungen so schlecht, dass dies nicht gelingen wird. Besonders der Streit über den Bundeshaushalt verunsichere die Unternehmen. Viele stellten ihre Investitionen zurück, heißt es in der Analyse.

Für die Prognose untersuchten die IW-Forscher in Modellrechnungen, wie sich das auf die Konjunktur auswirkt. Demnach fallen Staatsausgaben von über 20 Milliarden Euro weg. Das drücke das BIP um rund 0,5 Prozent nach unten. «Im schlimmsten Fall ist sogar ein Rückgang von einem Prozent möglich.»

Das IW veröffentlichte seine Prognose, bevor Details über die Einigung der Regierungskoalition über den Bundeshaushalt 2024 bekanntwurden.

Das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel) geht wegen der Haushaltskonsolidierung von einem um gut 0,3 Punkte geringeren Wirtschaftswachstum im kommenden Jahr und 2025 aus. Die Kieler Forscher rechnen 2024 mit einem Wachstum des BIP von 0,9 Prozent und im Folgejahr von 1,2 Prozent. Sollten die Einsparungen stärker auf die Konjunktur durchschlagen oder stärker ausfallen, wäre auch eine noch schwächere Entwicklung möglich, teilte das IfW Kiel am Mittwoch mit. Eine Rezession sei 2024 unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen.

@ dpa.de