Cameron, Anerkennung

Der britische Außenminister David Cameron zeigt sich offen für eine vorgezogene Anerkennung eines palästinensischen Staats.

30.01.2024 - 14:42:20

Cameron offen für vorgezogene Anerkennung von Palästinenserstaat

Ein solcher Schritt würde helfen, eine Zweistaatenlösung zu einem unumkehrbaren Prozess zu machen, sagte Cameron bei einem Empfang von Botschaftern aus arabischen Ländern in London, wie unter anderem die BBC am Dienstag berichtete. Es sei notwendig, den Palästinensern einen "politischen Horizont" aufzuzeigen, um den Konflikt mit Israel zu beenden.

Der palästinensische Botschafter in London, Husam Zomlot, sprach von einem historischen Moment. Erstmals erwäge ein britischer Außenminister die Anerkennung eines palästinensischen Staates als Beitrag einer Friedenslösung und nicht als deren Ergebnis, schrieb Zomlot auf Instagram.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu lehnt eine Zweistaatenlösung ab. Damit ist ein unabhängiger palästinensischer Staat gemeint, der friedlich Seite an Seite mit Israel existiert. Auch die islamistische Palästinenserorganisation Hamas lehnt dies ab. Sie strebt die Schaffung eines palästinensischen Staates auf dem ganzen Gebiet westlich des Jordan-Flusses an. Sie will den Staat Israel vernichten.

Cameron sagte bei dem Empfang am Montagabend, dass Großbritannien und seine Verbündeten einen Palästinenserstaat bei den Vereinten Nationen anerkennen könnten. "Wir sollten damit beginnen darzulegen, wie ein palästinensischer Staat aussehen würde - was er umfassen würde, wie er funktionieren würde", sagte der frühere Premierminister. Danach könnten sich die Verbündeten mit der Frage der Anerkennung eines palästinensischen Staates befassen. "Dies könnte eines der Dinge sein, dass dieser Prozess unumkehrbar wird." Cameron reiste am Dienstag zu einem weiteren Besuch in den Nahen Osten, zunächst in den Oman.

@ dpa.de