Dax, Punkte

Dax rutscht kurz unter 15.000 Punkte

19.10.2023 - 10:41:33

Der Dax hat nach der gestrigen Verkaufswelle am Donnerstag weitere Kursverluste erlitten. Nach einem verhaltenen Start fiel der deutsche Leitindex im frühen Handel kurzzeitig unter die Marke von 15.000 Punkten. Mehr als eine Stunde nach Handelsbeginn stand er mit 15.033,09 Punkten aber wieder knapp darüber. Dies war zuletzt ein Minus von 0,41 Prozent.

Der Krieg in Nahost belastet weiterhin die Stimmung. Eine schnelle Lösung zeichne sich nicht ab, schreiben die Experten der Landesbank Helaba. «Auch für die konjunkturelle Entwicklung sind die Risiken größer geworden. Dies dürfte auch ein Grund dafür sein, dass sich einige Notenbankvertreter bezüglich weiterer Zinserhöhungen zurückhaltend äußern.»

Die anderen Indizes gerieten deshalb ebenfalls weiter unter Druck: Der MDax der mittelgroßen Unternehmen verlor 0,40 Prozent auf 24.602,96 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um ein halbes Prozent nach unten. Damit folgten die hiesigen Märkte den schwachen Börsenvorgaben aus den USA und Asien.

Die Aktien von SAP zogen nach Quartalszahlen um 5,5 Prozent an. Damit zählten sie zu den größten Gewinnern im Dax. Der Softwarekonzern sieht sich nach deutlichen Zuwächsen vor allem im zukunftsträchtigen Cloudgeschäft auf Kurs zu den Jahreszielen. Am Markt fielen die Reaktionen überwiegend positiv aus.

Bei der Merck KGaA konnten sich die Anteilseigner nach den jüngsten Verlusten über ein Kursplus von fünf Prozent freuen. Der Chemie- und Pharmakonzern will nach dem von Schwierigkeiten geprägten Jahr 2023 bald wieder in die Erfolgsspur zurückfinden.

Sartorius-Titel gewannen an der Dax-Spitze 8,5 Prozent. Der Labor- und Pharmazulieferer Sartorius meldete zwar wegen der anhaltend gedämpften Investitionslaune seiner Kunden einen Gewinneinbruch. Er hatte aber schon in der vergangenen Woche seine Prognosen für das laufende Jahr gesenkt. Seitdem hatten die Aktien bis zu mehr als ein Fünftel an Wert verloren, wovon sie sich nun etwas erholten.

Dagegen zählten die Aktien der Deutschen Börse mit minus 2,1 Prozent zu den größten Verlierern im Leitindex. Der Börsenbetreiber berichtete unter anderem dank der hohen Zinsen über weiter gute Geschäfte und erhöhte nach Abschluss der Übernahme von Simcorp erneut seine Jahresziele. Die damit verbundenen Sonderkosten hätten allerdings dafür gesorgt, dass die Quartalsergebnisse hinter den Erwartungen zurückgeblieben seien, hieß es von einem Händler.

Am MDax-Ende büßten die zuletzt eher gut gelaufenen Aktien der Online-Apotheke Redcare Pharmacy 3,1 Prozent ein, nachdem Konkurrent DocMorris bei der Veröffentlichung seiner Quartalszahlen den Umsatzausblick gesenkt hatte.

Abseits der wichtigen Aktienindizes stachen die Uniper-Aktien mit einem Kursrutsch um zuletzt noch knapp 21 Prozent negativ heraus. Am Vorabend wurde bekannt gemacht, dass am 8. Dezember eine außerordentliche Hauptversammlung zur Genehmigung einer Kapitalherabsetzung stattfinden wird. Auf den ersten Blick negativ, ist dies einem Börsianer zufolge aber eigentlich der erste Schritt zur Normalisierung für den Energiekonzern.

@ dpa.de