Scholz, Waffenruhe

Bundeskanzler Olaf Scholz dringt im Gaza-Krieg auf einen länger anhaltenden Waffenstillstand.

10.03.2024 - 18:18:33

Scholz dringt auf Waffenruhe 'am besten schon während des Ramadans'

"Am besten schon während des Ramadans", sagte der SPD-Politiker in einer am Sonntag verbreiteten Videobotschaft. "Ein solcher Waffenstillstand sollte sicherstellen, dass die israelischen Geiseln endlich freigelassen werden und dass endlich mehr humanitäre Hilfe in Gaza ankommt", betonte Scholz. Er sei sich sicher, dass sich die große Mehrheit der Israelis und der Palästinenser Frieden wünsche.

Scholz zeigte sich bedrückt darüber, dass sich Musliminnen und Muslime in Deutschland zunehmend Sorgen um den Zusammenhalt machten. "Nach den Berichten über rassistische Deportations-Pläne Rechtsextremer höre ich auch immer wieder besorgte Fragen nach der Zukunft", sagte er. "Ich finde, unsere Antwort darauf muss ganz klar sein: Wir lassen uns als Land nicht spalten!" Bürgerinnen und Bürger mit und ohne Migrationsgeschichte gehörten gleichermaßen zu Deutschland.

Für gläubige Muslime beginnt in dieser Woche mit dem ersten Tag des Ramadans eine wochenlange Fastenzeit. Der genaue Termin richtet sich nach dem Erscheinen der Neumondsichel und kann deswegen von Land zu Land leicht variieren. Der Fastenmonat wird in diesem Jahr von den Entwicklungen in Gaza überschattet. Katar, Ägypten und die USA verhandeln seit Wochen zwischen der Hamas und Israel über eine vorübergehende Waffenruhe im Gazastreifen. Die Vermittler hatten gehofft, bis zum Beginn des Ramadans eine Einigung zu erzielen. Neben einer Feuerpause geht es auch um die Freilassung israelischer Geiseln, die von der Hamas entführt worden sind.

Scholz sagte, viele Menschen dächten in diesen Tagen besonders in ihre Angehörigen im Nahen Osten. "Ich möchte, dass Sie wissen: Sie sind mit Ihrem Mitgefühl nicht allein", betonte er. "Auch in Deutschland nehmen viele großen Anteil - am Leid der ermordeten und verschleppten Israelis und am Schicksal der unschuldig Getöteten, der Verwundeten und der Leidenden in Gaza."

@ dpa.de