Toter, Verletzte

Bei erneuten nächtlichen Angriffen Russlands auf die Ukraine gab es mindestens einen Toten, mehrere Menschen wurden verletzt.

08.02.2024 - 11:14:59

Toter und Verletzte in der Ukraine nach neuen Angriffen in der Nacht

"In der Nacht haben die Russen Selydowe beschossen, einen Menschen getötet und sieben weitere verletzt", schrieb der ukrainische Gouverneur der umkämpften Region Donezk, Wadym Filaschkin, am Donnerstag in seinem Blog beim Nachrichtendienst Telegram. Bei der Attacke seien 53 Hochhäuser, 10 private Wohnhäuser und 24 Fahrzeuge beschädigt worden. Filaschkin machte keine Angaben dazu, womit die Stadt westlich der schon seit 2014 von russischen Kräften kontrollierten Großstadt Donezk beschossen wurde. Einen weiteren Verletzten gab es demnach in Awdijiwka.

Verletzte gab es auch in der Region Odessa. Dort sollen zwei Polizisten durch einen Drohnentreffer zu Schaden gekommen sein. Die Männer seien nach dem Einschlag einer Drohne auf dem Weg zum Einsatzort gewesen, als sie durch eine zweite Drohne getroffen wurden, berichtete das Internetportal "Ukrajinska Prawda". In der Stadt seien zwei noch im Bau befindliche Objekte beschädigt worden, ein Wohnhaus und ein College-Gebäude.

Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe konnten insgesamt 11 von 17 russischen Kampfdrohnen abgefangen werden. Trotzdem wurden auch aus den Regionen Mykolajiw im Süden und Winnyzja im eher zentralen Teil des Landes Einschläge und Schäden gemeldet: In Mykolajiw wurden Wohnhäuser, ein Industrieobjekt und eine Sportanlage getroffen. In Winnyzja sollen die Trümmer einer abgeschossenen Drohne ein Feuer in einem Infrastrukturobjekt ausgelöst haben. Die Feuerwehr hat nach Behördenangaben die Flammen inzwischen weitgehend gelöscht.

Erst am Vortag hatte Russland seinen Nachbarn mit einem massiven kombinierten Raketen- und Drohnenangriff überzogen. Dabei waren mindestens fünf Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt worden.

Nach Einschätzung von Experten der US-Denkfabrik ISW kennzeichnete die Attacke auch den Rüstungswettlauf, den sich beide Länder liefern. Während es der ukrainischen Luftabwehr gelungen sei, die Drohnen und auch die Mehrzahl der Marschflugkörper vom Typ Ch-101 abzufangen, hätten russische umfunktionierte Flugabwehrraketen, ballistische Iskander-Raketen und Marschflugkörper anderen Typs ihr Ziel ungestört erreicht. Russland experimentiere mit verschiedenen Angriffspaketen - darunter auch nordkoreanischen Raketen - um die ukrainische Flugabwehr zu überlasten, hieß es.

@ dpa.de