KONJUNKTUR, Uhr

Arbeitgeberpräsident sieht wachsendes Misstrauen in UnternehmerBERLIN - Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger hat grundsätzliche Kritik am Kurs der Ampel-Koalition geäußert.

20.02.2024 - 17:05:01

dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 20.02.2024 - 17.00 Uhr

ROUNDUP: Arbeitgeberpräsident sieht wachsendes Misstrauen in Unternehmer

BERLIN - Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger hat grundsätzliche Kritik am Kurs der Ampel-Koalition geäußert. "Das Misstrauen gegenüber der Wirtschaft steigt", sagte Dulger am Dienstag in Berlin bei einem Symposium zu seinem 60. Geburtstag. Der Staat glaube, man könne die Wirtschaft bis ins Kleinste steuern. Dadurch habe die unternehmerische Freiheit immer mehr abgenommen. Das mache es Firmen schwerer, sich im internationalen Wettbewerb zu behaupten.

GESAMT-ROUNDUP/Ampel-Druck auf den Kanzler: Taurus-Debatte spitzt sich zu

BERLIN - Im Streit um die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine wächst der Druck auf Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und der Ton wird rauer. Die Ampel-Fraktionen wollen die Regierung im Bundestag gemeinsam auffordern, weitere Waffen an die Ukraine zu liefern - und zwar Systeme, die weit hinter die russische Frontlinie reichen. Politiker von Grünen und FDP verstehen darunter Raketen vom Typ Taurus. Die SPD wollte die Marschflugkörper aber nicht in die Beschlussvorlage aufnehmen.

Republikanische US-Parlamentarier optimistisch für Ukraine-Abstimmung

NÜRNBERG - Bei einem Deutschlandbesuch haben mehrere republikanische Mitglieder des US-Kongresses die Notwendigkeit eines US-Hilfspaketes für die Ukraine betont. US-Senator Thom Tillis und der Kongressabgeordnete Joe Wilson zeigten sich zuversichtlich, dass es im Repräsentantenhaus zu einer Abstimmung über ein Hilfspaket für die Ukraine, Israel und Taiwan kommen werde. "Wir sind zuversichtlich, dass wir mehr als 300 Stimmen haben werden, wenn wir zu einer Abstimmung kommen", sagte Wilson am Dienstag bei einer Sitzung der US-Helsinki-Kommission in Nürnberg, die sich mit Kriegsverbrechen in der Ukraine beschäftigte. Die Republikaner haben mit 219 zu 213 Abgeordneten der Demokraten eine knappe Mehrheit in der Kammer.

ROUNDUP: 'Wer heute baut, geht bankrott' - Experten warnen vor Bau-Einbruch

BERLIN - Experten der Immobilienwirtschaft warnen vor dramatischen Einbrüchen im deutschen Wohnungsbau. Der Rat der Immobilienweisen kritisierte bei der Vorstellung seines Frühjahrsgutachtens unter anderem hohe staatliche Abgaben und teils unzureichende Förderangebote. So fehlen in Deutschland den Fachleuten zufolge in diesem Jahr 600 000 Wohnungen. 2027 sollen es 830 000 sein. Dem Ifo-Institut zufolge könnte die Zahl der jährlich neugebauten Wohnungen bis 2026 um 35 Prozent im Vergleich zum vergangenen Jahr zurückgehen.

Scholz fordert schnelle Verabschiedung von Wachstumspaket

BERLIN - Bundeskanzler Olaf Scholz hat die schnelle Verabschiedung eines Wachstumspakets gefordert. Der SPD-Politiker sagte am Dienstag bei einer Veranstaltung der Arbeitgeberverbände in Berlin mit Blick auf das Wachstumschancengesetz, es wäre gut, wenn dieses trotz aller politischen Konflikte schnell über die Bühne ginge. Es brächte Entlastungen für kleine und große Unternehmen.

Ifo sagt längere Krise im Wohnungsbau voraus - in Europa weit hinten

MÜNCHEN - Die Zahl der jährlich neu gebauten Wohnungen könnte in Deutschland bis 2026 um 35 Prozent im Vergleich zum vergangenen Jahr zurückgehen. Damit schneidet die Bundesrepublik im europäischen Vergleich schlecht ab, zeigt eine am Dienstag in München veröffentlichte Prognose des Forschungsnetzwerks "Euroconstruct", der das Ifo-Institut angehört. Demnach dürften 2026 in Deutschland nur noch 175 000 Wohnungseinheiten fertiggestellt werden - den Berechnungen zufolge 95 000 weniger als 2023. Laut der Prognose geht die Zahl fertiggestellter Wohnungen in den 19 untersuchten europäischen Ländern in den kommenden Jahren nur in Schweden noch stärker zurück als in Deutschland.

EZB: Lohnwachstum schwächt sich auf hohem Niveau ab

FRANKFURT - Der Lohnanstieg in der Eurozone hat sich zum Jahresende hin abgeschwächt. Der Zuwachs sei von 4,7 Prozent im dritten Quartal auf 4,5 Prozent im vierten Quartal gesunken, teilte die Europäische Zentralbank (EZB) am Dienstag in Frankfurt mit. Der Rückgang erfolgt auf hohem Niveau: Die Rate im dritten Quartal war ein Rekordwert für den Währungsraum gewesen.

ROUNDUP/Kampf gegen Immobilienkrise: China senkt Schlüsselzins

PEKING - Chinas Banken haben angesichts der schwachen Konjunktur und anhaltender Probleme am Immobilienmarkt ihre Kreditvergabe gelockert. Wie die chinesische Notenbank am Dienstag mitteilte, sinkt der fünfjährige Schlüsselzins (Loan Prime Rate, LPR) von 4,2 Prozent auf 3,95 Prozent. Die Senkung fällt mit 25 Basispunkten stärker aus, als viele Analysten erwartet hatten.

Eurozone: Überschuss der Leistungsbilanz steigt deutlich

FRANKFURT - Die Leistungsbilanz der Eurozone hat am Jahresende einen deutlich höheren Überschuss ausgewiesen. Der Saldo stieg von November auf Dezember um etwa 10 Milliarden Euro auf rund 32 Milliarden Euro, wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Dienstag in Frankfurt mitteilte. Zu der Entwicklung trug die Handelsbilanz bei, die ihren Überschuss ausweitete. Die beiden Einkommensbilanzen verringerten ihre Defizite, während der Überschuss der Dienstleistungsbilanz zurückging.

Deutschland: Gastgewerbe wächst 2023 kaum

WIESBADEN - Das Gastgewerbe in Deutschland ist im vergangenen Jahr langsamer gewachsen als zunächst geschätzt. Die preisbereinigten Umsätze sind 2023 im Vergleich zum Vorjahr nur um 1,1 Prozent gestiegen, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden berichtete. Bei einer ersten Schätzung Mitte Januar war die Behörde noch von 2,6 Prozent Umsatzwachstum ausgegangen. Nominal hatten die Hoteliers und Wirte 8,5 Prozent höhere Erlöse in der Kasse als im Vorjahr. Die erste Schätzung war noch von 9,6 Prozent ausgegangen. Damit verfehlten die Betriebe den realen Gastgewerbeumsatz aus dem Vor-Corona-Jahr 2019 um 11,3 Prozent.

Kundenhinweis:ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

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