Lübtheen, Hagenow

Wie schon beim Großbrand vor vier Jahren halten Flammen auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Lübtheen im Südwesten Mecklenburg-Vorpommerns die Einsatzkräfte tagelang auf Trab.

14.06.2023 - 03:19:38

Waldbrandbekämpfung in Mecklenburg geht weiter

  • Rauch steigt über einem Waldgebiet im mecklenburgischen Lübtheen auf. Auf zwei ehemaligen Truppenübungsplätzen im südwestlichen Mecklenburg sind Brände ausgebrochen. - Foto: Ralf Drefin/dpa-Zentralbild/dpa

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  • Das Feuer bei Lübtheen vom niedersächsischen Hitzacker aus gesehen. - Foto: Philipp Schulze/dpa

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  • Warnschild am ehemaligen Truppenübungsplatz in Lübtheen. - Foto: Thomas Schulz/dpa

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  • Flammen lodern in einem Waldgebiet auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz im mecklenburgischen Lübtheen. - Foto: Thomas Schulz/dpa

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  • Rauch und Flammen am ehemaligen Truppenübungsplatz in Lübtheen. Der Einsatz gilt als schwierig, weil alte Munition im Boden liegt, die bereits auch detonierte. - Foto: Thomas Schulz/dpa

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  • Feuerwehrfahrzeuge in der evakuierten Ortschaft Volzrade, durch die Rauch vom Waldbrand auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz zieht. - Foto: Jens Büttner/dpa

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  • Ein Löschhubschrauber der Bundespolizei im Einsatz. - Foto: Jens Büttner/dpa

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Rauch steigt über einem Waldgebiet im mecklenburgischen Lübtheen auf. Auf zwei ehemaligen Truppenübungsplätzen im südwestlichen Mecklenburg sind Brände ausgebrochen. - Foto: Ralf Drefin/dpa-Zentralbild/dpaDas Feuer bei Lübtheen vom niedersächsischen Hitzacker aus gesehen. - Foto: Philipp Schulze/dpaWarnschild am ehemaligen Truppenübungsplatz in Lübtheen. - Foto: Thomas Schulz/dpaFlammen lodern in einem Waldgebiet auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz im mecklenburgischen Lübtheen. - Foto: Thomas Schulz/dpaRauch und Flammen am ehemaligen Truppenübungsplatz in Lübtheen. Der Einsatz gilt als schwierig, weil alte Munition im Boden liegt, die bereits auch detonierte. - Foto: Thomas Schulz/dpaFeuerwehrfahrzeuge in der evakuierten Ortschaft Volzrade, durch die Rauch vom Waldbrand auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz zieht. - Foto: Jens Büttner/dpaEin Löschhubschrauber der Bundespolizei im Einsatz. - Foto: Jens Büttner/dpa

Den dritten Tag in Folge sollen Einsatzkräfte im Südwesten Mecklenburg-Vorpommerns auf munitionsbelastetem Gelände ausgebrochene Waldbrände eindämmen. Nach einer nächtlichen Flugpause sollten heute nach Aussage des zuständigen Landrats Stefan Sternberg (SPD) auch wieder Hubschrauber mit Löschwasser beziehungsweise zur Erkundung aus der Luft zum Einsatz kommen.

Zudem könnte am Morgen über eine mögliche Aufhebung der Evakuierungs-Order für die Ortschaft Volzrade entschieden werden. Dort mussten am Montag rund 160 Bewohner ihre Häuser verlassen. Die zwischenzeitlich drohende Evakuierung einer weiteren Ortschaft wurde abgewendet.

Am Dienstagabend zeigte sich Landrat Sternberg vorsichtig optimistisch: Ergriffene Maßnahmen zeigten Wirkung, die Ausdehnung der Flammen konnte verhindert werden. Demnach waren bei Lübtheen etwa 100 Hektar und bei Hagenow bis zu 47 Hektar betroffen. Von einer «Mondlandschaft» hatte der Landrat mit Blick auf die abgebrannten Flächen gesprochen. Laut Polizei gab es auch in der Nacht keine neuen Entwicklungen.

Zugute kommen den Einsatzkräften Maßnahmen, die nach dem Waldbrand ergriffen wurden, der 2019 bei Lübtheen fast eine Woche lang gewütet und knapp 1000 Hektar Wald erfasst hatte. Dazu zählen Schneisen, die die Ausbreitung der Flammen verhindern sollen und Brunnen für Löschwasser. Die Schneisen werden mithilfe von Löschfahrzeugen und etwa 60 Kreisregnern befeuchtet. Für die Feuerwehrleute gilt ein Sicherheitsabstand von 1000 Metern zum Feuer, wegen der Gefahr explodierender Altgranaten.

Weitere Bundesländer von Waldbränden betroffen

Neben Mecklenburg-Vorpommern sind aktuell weitere Bundesländer von Waldbränden betroffen. Der Waldbrandgefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zeigt dieser Tage alarmierende rote bis dunkelrote Flecken auf der Deutschlandkarte. Besonders groß war zuletzt die Gefahr im Nordosten, wo an vielen Orten die höchste Warnstufe fünf galt.

Wie in Mecklenburg-Vorpommern mussten auch in Rheinland-Pfalz einige Menschen vorsorglich ihre Häuser verlassen. Betroffen waren rund 50 Bewohner der Verbandsgemeinde Rodalben in der Südwestpfalz. Hintergrund dafür war, dass sich in dem Brandgebiet nahe Rodalben noch Munition und Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg im Boden befinden könnten.

Zu den größeren Waldbränden der vergangenen Tage zählt daneben das Feuer auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Jüterbog südlich von Berlin. Dort brennt es seit Ende Mai. Die Feuerwehrkräfte können das Waldbrandgebiet nicht direkt betreten, weil dort noch viel Munition im Boden liegt.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) stellte den Ländern zusätzliche Hilfe in Aussicht, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) berichtet. «Wir sind darauf vorbereitet, die Länder mit der Bundespolizei und dem Technischen Hilfswerk weiterhin mit aller Kraft bei der Waldbrandbekämpfung zu unterstützen», wurde Faeser vom RND zitiert.

Forderung: Stärkeres Engagement des Bundes

Man schaffe neue Transporthelikopter an, um die Hubschrauberflotte der Bundespolizei auf den neuesten Stand zu bringen, sagte Faeser laut RND. Hinzu komme Unterstützung für das Land Niedersachsen beim Betrieb von zwei leichten Löschflugzeugen für Waldbrände, die ab Mitte Juni am Flughafen Braunschweig/Wolfsburg für nationale und internationale Einsätze zur Verfügung stünden.

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund forderte ein stärkeres Engagement des Bundes. Große Waldbrände könnten nicht allein mit kommunalen Mitteln bekämpft werden, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg laut RND. So solle der Bund beispielsweise Task-Forces aufstellen, die schnell auf große Vegetationsbrände oder Brände auf Truppenübungsplätzen reagieren können.

«Es braucht klare Kostenübernahmeregelungen durch die Länder, um die Kommunen insbesondere bei lang andauernden oder sehr komplexen Einsätzen von den Kosten zu befreien», wurde Landsberg zitiert. Der Bund sei auch in der Pflicht, «die Räumung ehemaliger Truppenübungsplätze voranzubringen und sukzessive die Anzahl potenzieller munitionsbelasteter Flächen zu reduzieren».

@ dpa.de