Gletscher, Zugspitze

Von einer Situation wie am Sterbebett spricht ein Geistlicher bei der Trauerfeier für den dahinschmelzenden Gletscher.

25.07.2023 - 17:39:32

Ökumenische Trauerfeier für sterbenden Zugspitz-Gletscher. Auf Gottvertrauen setzt er beim Thema Klimawandel nicht.

  • Der Gletscher an der Zugspitze schmilzt dahin - eine Trauerfeier soll auf die Folgen der Klimakrise aufmerksam machen. - Foto: Peter Kneffel/dpa

    Peter Kneffel/dpa

  • Die Kapelle Mariä Heimsuchung auf 2600 Metern Höhe ist Deutschlands höchstgelegene Kirche. - Foto: Peter Kneffel/dpa

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  • Den Klimawandel müssten die Menschen selbst angehen, findet Pastoralreferent Florian Hammerl (l). - Foto: Peter Kneffel/dpa

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  • Der Nördliche Schneeferner unweit der Kapelle wird Wissenschaftlern zufolge wohl ab 2030 den Status als Gletscher verlieren. - Foto: Peter Kneffel/dpa

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  • Wie lange Touristen wohl noch die Reste des Gletschers auf der Zugspitze betrachten können? - Foto: Peter Kneffel/dpa

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  • Nach dem Gottesdienst zog eine Prozession bei Wind und Nebel zum Gletscher. - Foto: Peter Kneffel/dpa

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Der Gletscher an der Zugspitze schmilzt dahin - eine Trauerfeier soll auf die Folgen der Klimakrise aufmerksam machen. - Foto: Peter Kneffel/dpaDie Kapelle Mariä Heimsuchung auf 2600 Metern Höhe ist Deutschlands höchstgelegene Kirche. - Foto: Peter Kneffel/dpaDen Klimawandel müssten die Menschen selbst angehen, findet Pastoralreferent Florian Hammerl (l). - Foto: Peter Kneffel/dpaDer Nördliche Schneeferner unweit der Kapelle wird Wissenschaftlern zufolge wohl ab 2030 den Status als Gletscher verlieren. - Foto: Peter Kneffel/dpaWie lange Touristen wohl noch die Reste des Gletschers auf der Zugspitze betrachten können? - Foto: Peter Kneffel/dpaNach dem Gottesdienst zog eine Prozession bei Wind und Nebel zum Gletscher. - Foto: Peter Kneffel/dpa

Er misst mit rund 16 Hektar noch knapp die Hälfte des Oktoberfestgeländes, an den Rändern sind teils nur Eisflecken zwischen Geröll übrig: Der Gletscher an der Zugspitze schmilzt dahin.

Mit einer ökumenischen Trauerfeier in Deutschlands höchstgelegener Kirche, der Kapelle Mariä Heimsuchung auf 2600 Metern Höhe, haben Vertreter der evangelischen und katholischen Kirche auf die Folgen des rasant voranschreitenden Klimawandels aufmerksam gemacht - und auf die Bedeutung des Erhalts der Schöpfung.

«Wir fürchten uns davor, dass unsere Lebensgrundlagen wegschmelzen wie dieser Gletscher», sagte die evangelische Pfarrerin Uli Wilhelm. Mit Trauer, Sorge und Wut sehe sie den Klimawandel. Es sei nicht zu verstehen, dass Lösungen auf die lange Bank geschoben würden.

Situation wie am Sterbebett

«Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen. Woher kommt mir Hilfe?», heißt es in Psalm 121, den die Organisatoren als Leitwort der Gebete für den Gletscher, die gesamte Natur und die Zukunft der Lebensräume wählten. Es sei durchaus eine Situation wie am Sterbebett, sagte Pastoralreferent Florian Hammerl. Man stehe ohnmächtig da.

Allerdings helfe falsches Gottvertrauen nach dem Motto «Der Herrgott wird’s dann schon richten» hier nicht. Den Klimawandel müssten die Menschen selbst angehen. Jeder sei gefordert.

Voran das Kreuz, verziert mit einem Totenkopf, zog die Trauergemeinde bei Wind und Nebel am Zugspitzplatt Richtung «Sterbebett». Der Nördliche Schneeferner unweit der Kapelle wird Wissenschaftlern zufolge wohl ab 2030 den Status als Gletscher verlieren.

Auf Dauer keine Rettung gibt es auch für die drei anderen deutschen Gletscher, den Höllentalferner an der Zugspitze sowie den Blaueis- und den Watzmanngletscher in den Berchtesgadener Alpen. Bereits 2022 hatte der fünfte Gletscher, der Südliche Schneeferner, seinen Status als Gletscher eingebüßt. Mit etwa eineinhalb Hektar war er nur noch halb so groß wie vier Jahre zuvor und fließt nicht mehr.

@ dpa.de