Extremwetter, Überflutungen

Straßen voller Schlamm und Geröll, ganze Stadtteile unter Wasser: Dauerregen hat den US-Bundesstaat Vermont heimgesucht und Menschen in ihren Häusern eingeschlossen.

12.07.2023 - 15:17:14

Überschwemmungen im Nordosten der USA. Im Süden der USA hingegen herrscht brütende Hitze.

  • Ein Auto fährt über eine überschwemmte Straße im US-Bundesstaat Vermont. Gouverneur Phil Scott nennt die Situation «historisch und katastrophal». - Foto: Jeb Wallace-Brodeur/The Times Argus/AP/dpa

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  • Ein Tierarzt und seine Mitarbeiterin transportieren per Kanu chirurgisches Material aus der von der Flut beschädigten Tierklinik in Montpelier. - Foto: Steven Senne/AP

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Ein Auto fährt über eine überschwemmte Straße im US-Bundesstaat Vermont. Gouverneur Phil Scott nennt die Situation «historisch und katastrophal». - Foto: Jeb Wallace-Brodeur/The Times Argus/AP/dpaEin Tierarzt und seine Mitarbeiterin transportieren per Kanu chirurgisches Material aus der von der Flut beschädigten Tierklinik in Montpelier. - Foto: Steven Senne/AP

Heftige Regenfälle haben im Nordwesten der USA für Überflutungen und Verwüstung gesorgt. Zwischenzeitlich haben die Behörden um die Stabilität eines Staudamms im nordöstlichen Bundesstaat Vermont gebangt.

«Die Verwüstungen und Überschwemmungen, die wir in ganz Vermont erleben, sind historisch und katastrophal», sagte Gouverneur Phil Scott. Straßen wurden mit Schlamm übergossen und Menschen waren zeitweise in ihren Häusern eingeschlossen. Am Mittwoch entspannte sich die Lage - die Einsatzkräfte konzentrierten sich auf die Aufräumarbeiten. In anderen Teilen des Landes warnte der Wetterdienst vor extremer Hitze.

Entwarnung für den Staudamm

Besonders schwer betroffen von den Überschwemmungen war Vermonts Hauptstadt Montpelier, deren Zentrum zu großen Teilen unter Wasser stand. Auf Bildern war unter anderem zu sehen, wie Kajakfahrer über eine überflutete Straße paddeln. Am Dienstagabend (Ortszeit) gaben die Behörden vorerst Entwarnung mit Blick auf den Wrightsville-Damm, der zu brechen drohte. Der Wasserstand des Damms beginne zu sinken, hieß es. Im unwahrscheinlichen Falle eines Dammbruchs könnten die niedrigen Pegel des North Branch Flusses das überschüssige Wasser aufnehmen.

Zwar seien einige Straßen in Montpelier wieder für den Verkehr freigegeben, hieß es weiter. «Bitte vermeiden Sie jedoch Fahrten durch das Stadtzentrum, wenn es nicht unbedingt notwendig ist», warnten die Behörden. Die Überschwemmungen sollten am Mittwoch unter allgemein trockenen Bedingungen weiter zurückgehen, so der Wetterdienst. Allerdings sagten die Meteorologen für Donnerstag und Freitag weitere Schauer und Unwetter voraus. «Dies wird die Gefahr weiterer Überschwemmungen erhöhen.»

Der Süden leidet unter extremer Hitze

US-Präsident Joe Biden hatte für Vermont den Katastrophenfall ausgerufen. Dadurch können Bundesmittel für Hilfsmaßnahmen freigegeben werden. Die US-Regierung ruft bei Unwettern im Land regelmäßig den Katastrophenfall aus, um schnelle Unterstützung für die betroffenen Regionen zu gewährleisten. Schon am Montag war im Nachbarbundesstaat New York über den Tod einer Frau berichtet worden, die infolge der außergewöhnlich starken Regenfälle ums Leben gekommen sei. Die 30-Jährige sei in Orange County beim Versuch ertrunken, mit ihrem Hund aus einem von Wassermassen umschlossenen Haus zu entkommen.

Die Überschwemmungen fallen mit einer Reihe weiterer Extremwetter-Phänomene in Nordamerika und weltweit zusammen. Kanada erlebt eine beispiellos schwere Waldbrandsaison, die dichten Rauchschwaden hüllten zuletzt sogar eine Reihe von US-Großstädten wie New York, Washington und Chicago ein. Zudem bringt eine Hitzewelle im Süden und Südwesten der USA extreme Temperaturen. Örtlich könnten sich die Temperaturen wie fast 50 Grad anfühlen, so der Wetterdienst. Er sprach von einem sogenannten Hitzedom - einem Hochdruckgebiet, welches die Hitze wie unter einer großen Kuppel einschließt. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gehen davon aus, dass die menschengemachte Klimakrise bestimmte Wetterextreme wahrscheinlicher macht.

@ dpa.de