Angeklagter, Vorwürfe

Sieben Menschen verlieren bei einem Autounfall 2023 ihr Leben, fünf von ihnen waren gerade erst erwachsen geworden.

14.02.2024 - 12:09:29

Angeklagter räumt Vorwürfe nach Unfall mit sieben Toten ein. Der Mann, der den Unfall verursacht haben soll, räumt die Vorwürfe ein.

Der Angeklagte im Prozess um einen schweren Autounfall mit sieben Toten in der Nähe des thüringischen Bad Langensalza hat die Vorwürfe vollumfänglich eingeräumt. Das ging aus einer Erklärung seines Verteidigers direkt nach der Anklageverlesung am Amtsgericht Mühlhausen hervor. Der 35-Jährige stimmte der Erklärung seines Verteidigers zu. Diese entspreche einem Geständnis, so der Vorsitzende Richter Rüdiger Richel.

Gleichzeitig hieß es in der Erklärung, dass sich der Angeklagte selbst nicht mehr an den Unfalltag erinnern könnte. Er habe aber den Tag anhand der Aktenunterlagen nachvollziehen können. Der Tag sei wie aus seinem Leben gelöscht, sagte der Mann bei einer Befragung.

Angeklagt ist der 35-Jährige unter anderem wegen fahrlässiger Tötung in sieben Fällen, fahrlässiger Körperverletzung und Fahren ohne Fahrerlaubnis. Laut Anklage fuhr er mit zwei Bekannten auf einer Ortsumgehung von Bad Langensalza und geriet mit einem Auto in den Gegenverkehr. Es kam zum Zusammenstoß mit zwei weiteren Wagen. Dabei wurde ein Benzintank zerstört, was zu einem Brand führte.

Sieben Menschen verloren bei dem Autounfall im Anfang April 2023  ihr Leben, fünf von ihnen waren gerade erst erwachsen geworden. Zwei andere waren 44 und 60 Jahre alt gewesen. Zudem wurden zwei weitere Menschen schwer verletzt. Auch der Angeklagte selbst schwebte eine Zeit lang in Lebensgefahr.

Der Angeklagte war laut Staatsanwaltschaft zum Unfallzeitpunkt schneller als erlaubt unterwegs und hatte keinen Führerschein. Und: Mit einem von der Rechtsmedizin rekonstruierten Blutalkoholwert von mindestens von 1,3 Promille sei er absolut fahruntüchtig gewesen. Er sei vorsätzlich mit dem Wagen gefahren, obwohl er wusste, dass er keinen Führerschein hatte und obwohl er damit rechnen konnte, dass er in diesem Zustand einen Unfall verursachen könnte. Die Fahrerlaubnis hatte der Mann 2018 verloren. Er sei ihm entzogen worden, weil er betrunken Fahrrad gefahren sei.

@ dpa.de