Lübtheen, Hagenow

Seit Montag wüten zwei große Waldbrände im Südwesten Mecklenburg-Vorpommerns.

13.06.2023 - 08:25:05

Lage in Waldbrandgebieten in MV stabil. Ein Dorf mit rund 160 Einwohnern musste am Abend evakuiert werden. Derweil kommt es zu weiteren Bränden in der Region.

  • Rauch steigt über einem Waldgebiet im mecklenburgischen Lübtheen auf. Auf zwei ehemaligen Truppenübungsplätzen im südwestlichen Mecklenburg sind Brände ausgebrochen. - Foto: Ralf Drefin/dpa-Zentralbild/dpa

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  • Das Feuer bei Lübtheen vom niedersächsischen Hitzacker aus gesehen. - Foto: Philipp Schulze/dpa

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  • Warnschild am ehemaligen Truppenübungsplatz in Lübtheen. - Foto: Thomas Schulz/dpa

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  • Flammen lodern in einem Waldgebiet auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz im mecklenburgischen Lübtheen. - Foto: Thomas Schulz/dpa

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  • Rauch und Flammen am ehemaligen Truppenübungsplatz in Lütheen. Der Einsatz gilt als schwierig, weil alte Munition im Boden liegt, die bereits auch detonierte. - Foto: Thomas Schulz/dpa

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Rauch steigt über einem Waldgebiet im mecklenburgischen Lübtheen auf. Auf zwei ehemaligen Truppenübungsplätzen im südwestlichen Mecklenburg sind Brände ausgebrochen. - Foto: Ralf Drefin/dpa-Zentralbild/dpaDas Feuer bei Lübtheen vom niedersächsischen Hitzacker aus gesehen. - Foto: Philipp Schulze/dpaWarnschild am ehemaligen Truppenübungsplatz in Lübtheen. - Foto: Thomas Schulz/dpaFlammen lodern in einem Waldgebiet auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz im mecklenburgischen Lübtheen. - Foto: Thomas Schulz/dpaRauch und Flammen am ehemaligen Truppenübungsplatz in Lütheen. Der Einsatz gilt als schwierig, weil alte Munition im Boden liegt, die bereits auch detonierte. - Foto: Thomas Schulz/dpa

Die Lage in den beiden großen Waldbrandgebieten im Südwesten Mecklenburg-Vorpommerns ist dank Windstille über Nacht stabil geblieben. Die Brandflächen bei Lübtheen und Hagenow hätten sich in den vergangenen Stunden nicht weiter ausgebreitet, sagte ein Sprecher des Landkreises Ludwigslust-Parchim am frühen Dienstagmorgen der Deutschen Presse-Agentur.

Am späten Abend hatten sie eine Ausdehnung von rund 100 Hektar bei Lübtheen und 35 Hektar bei Hagenow erreicht. Am Morgen wollte sich Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) in Lübtheen ein Bild von der Lage machen. Am Montag waren bereits Landes-Umweltminister Till Backhaus (SPD) Innenminister Christian Pegel (SPD) eingetroffen.

Unterdessen kam es nach Angaben der Polizei zu zwei weiteren Bränden in dem Landkreis. Am Montagabend brach ein Feuer auf etwa einem Hektar Waldfläche nahe Crivitz und am Dienstagfrüh in einem Waldstück auf rund 6000 Quadratmetern nahe Boizenburg aus. Beide Brände seien aber bereits unter Kontrolle, hieß es.

Dorf evakuiert

Das Feuer nahe Lübtheen sei auch nicht weiter an den gefährdeten Ort Volzrade, einen Ortsteil von Lübtheen, herangerückt, sagte der Sprecher des Landkreises. Am späten Abend standen die Flammen rund 800 Meter vor der Ortschaft, die evakuiert wurde. Die rund 160 Einwohner mussten die Nacht bei Freunden, Verwandten oder in der Turnhalle der Kleinstadt verbringen. Wie lange die Evakuierung bestehen bleibe, werde am Morgen entschieden, sagte Landrat Stefan Sternberg (SPD) in der Nacht in einem Video auf der Facebook-Seite des Landkreises.

Sternbergs Angaben zufolge waren auch Löschhubschrauber sowie für Hagenow ein Räumpanzer angefordert worden.

Nach Worten des Landkreissprechers von Dienstagmorgen sind viele Feuerwehrkräfte vor dem Ort, um zu löschen, falls der Wind wieder auffrischen und die Flammen weiter in Richtung Ort treiben sollte. Ein dpa-Reporter berichtete am frühen Dienstagmorgen, dass ein Wald nahe der Ortschaft bewässert wurde.

Detonationen auch in der Nacht

Beiden größeren Brände waren auf ehemaligen Militärgeländen am Montagnachmittag in kurzer Folge ausgebrochen und hatten sich, begünstigt von böigem Wind, rasch ausgebreitet. Beide Bereiche sind munitionsbelastet. Es kam auch zu Detonationen. Diese waren auch in der Nacht zu Dienstag und am frühen Morgen noch zu hören, wie dpa-Reporter berichteten.

Die Polizei warnte vor dem Betreten der Waldgebiete aufgrund der Munitionsbelastung und der sich daraus ergebenden Explosionsgefahr. Zudem forderte sie dazu auf, Wege für Einsatzfahrzeuge unbedingt frei zu halten und nicht zu blockieren. Auch Landrat Sternberg betonte in seinem Video, man solle keinen «Tourismus» zu den Bränden betreiben. Das gelte sowohl für Lübtheen als auch für Hagenow. Nach Angaben der Polizei von Montagabend waren vereinzelt am Rande der von den Bränden betroffenen Bereiche Schaulustige festgestellt worden.

Auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Lübtheen hatte bereits 2019 der bis dahin größte Waldbrand in der Geschichte Mecklenburg-Vorpommerns auf fast 1000 Hektar gewütet.

@ dpa.de