Ziller, Tirol

Nach dem Dauerregen der letzten Tage steigen viele Flußpegel in Österreich an.

28.08.2023 - 16:50:19

Heftige Niederschläge in Tirol - Rekordpegelstände. Besonders betroffen ist zur Zeit das Bundesland Tirol. Auch am Inn in Deutschland steigt das Wasser.

  • Aufgrund des Dauerregens ist der Fluss Ziller im Tiroler Zillertal stark angestiegen. - Foto: Alexandra Schuler/dpa

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  • Brücke in Wasserburg. Der Inn führt aufgrund andauernder starker Regenfälle in Tirol und Bayern momentan sehr viel Wasser. - Foto: Uwe Lein/dpa

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  • Überflutete Felder im österreichischem Uttendorf. - Foto: Expa/ Jfk/APA/dpa

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Aufgrund des Dauerregens ist der Fluss Ziller im Tiroler Zillertal stark angestiegen. - Foto: Alexandra Schuler/dpaBrücke in Wasserburg. Der Inn führt aufgrund andauernder starker Regenfälle in Tirol und Bayern momentan sehr viel Wasser. - Foto: Uwe Lein/dpaÜberflutete Felder im österreichischem Uttendorf. - Foto: Expa/ Jfk/APA/dpa

Heftige Regenfälle haben im österreichischen Bundesland Tirol lokal zu Pegelständen bei Bächen und Flüssen geführt wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Gerade das Ötztal sei betroffen, einige Gemeinden seien nicht mehr erreichbar, sagte Ministerpräsident Anton Mattle (ÖVP) in Innsbruck. Im Zillertal führte die Ziller gewaltige Wassermassen. Insgesamt seien rund 4000 Feuerwehrleute im Einsatz. Es kam vielerorts zu lokalen Überflutungen und zu Verkehrsbehinderungen auch im Bahnverkehr.

Dank der Warnungen der Meteorologen sei man nicht unvorbereitet gewesen, so Mattle. So sei in der Landeshauptstadt Innsbruck die mobile Hochwasserschutzwand frühzeitig installiert worden. Die Schlechtwetterfront sei schneller abgezogen als erwartet, sagte der Landeschef weiter. Damit zeichne sich zumindest eine leichte Entspannung ab. «Wir sind vermutlich mit einem blauen Auge davon gekommen.» Sehr hilfreich in dieser Situation seien die vor Jahren gebauten Stauseen gewesen, die das Wasser speichern könnten.

Hochwasserwarnungen auch in Bayern

Auch am Inn in Bayern müssen sich Anwohner laut Hochwassernachrichtendienst in den kommenden Stunden auf Überschwemmungen einstellen. Für die Landkreise Mühldorf am Inn und Rosenheim sowie für die Stadt Rosenheim galt am Montag eine entsprechende Warnung für bebaute Gebiete. In Wasserburg am Inn könne sogar die höchste Meldestufe vier überschritten werden. Die Stadtverwaltung dort teilte am Montag mit, es würden notwendige Vorkehrungen auf Basis des zugehörigen Einsatzplanes getroffen.

Nach Angaben der Stadt Rosenheim waren am frühen Nachmittag Fahrrad- und Gehwege in der Nähe von Mangfall und Inn schon überflutet. Das dortige Wasserwirtschaftsamt erwartet am Nachmittag, dass der Inn seinen Höchststand nach Mitternacht erreicht. «Momentan gehen wir davon aus, dass die Hochwasserlage zwar angespannt, aber stabil verläuft», sagte Rosenheims Oberbürgermeister Andreas März (CSU). «Die Situation kann sich allerdings stündlich ändern.»

Auch an der Donau warnte der Hochwassernachrichtendienst vor Ausuferungen - zunächst aber vor allem abseits bebauter Gebiete. Doch auch dort sei ein Anstieg der Pegel bis zur Meldestufe drei möglich.

Der Dauerregen in Bayerns Süden ging unterdessen weiter. Der Deutsche Wetterdienst warnt noch bis zum Dienstagabend vor Dauerregen in der Südhälfte des Freistaats und in der Oberpfalz. Wie sich die Hochwasserlage weiter entwickle, hänge stark davon ab, welche Wirkung die Regenfälle haben, teilte der Hochwassernachrichtendienst mit. Nachlassen werde der Niederschlag wohl erst in der Nacht zum Mittwoch.

Starkregen und Stürme fegen über Westen Sloweniens

Auch im Westen Sloweniens kam es zu Unwettern. Starke Regenfälle und Stürme sind aus Italien kommend über die Adria-Küste und den Westen Sloweniens hinweggefegt. In der Küstenstadt Koper rissen die Windböen die Dächer eines Stadions und einer Schule weg, berichtete die Nachrichtenagentur STA. In der Grenzstadt Tolmin standen Häuser und Keller unter Wasser. Das Unwetter zog weiter nach Nord- und Zentral-Slowenien. Zu Monatsbeginn hatten dort sintflutartige Regenfälle eine Überschwemmungskatastrophe von historischem Ausmaß ausgelöst. Die slowenische Regierung schätzt deren Schäden inzwischen auf fünf Milliarden Euro.

@ dpa.de