Hochwasser, Sachsen-Anhalt

Nach Angaben einer Sprecherin ist die Lage im Hochwassergebiet stabil.

09.01.2024 - 11:27:34

Hochwasser in Sachsen-Anhalt: Einsatzzeiten ausgeweitet. Dennoch muss weiterhin verstärkt daran gearbeitet werden, die Wassermassen in den Griff zu bekommen.

Um Wassermassen zurückzuhalten, sind Soldaten und zivile Helferinnen und Helfer im Hochwassergebiet im Landkreis Mansfeld-Südharz weiter im Einsatz.

Entgegen einer Entscheidung vom Sonntag nur noch bei Tageslicht arbeiten zu wollen, sei gestern auch nach Eintreten der Dunkelheit eine Unterführung an der Autobahn 71 nahe der Autobahn 38 mit Sandsäcken und sogenannten Big Bags geschützt worden, sagte eine Sprecherin der Bundeswehr. Die Entscheidung, die Einsatzzeiten wieder auszuweiten, sei vom Landkreis getroffen worden.

Viele Sandsäcke im Einsatz

Die Soldaten arbeiteten derzeit in Schichten, sagte die Bundeswehrsprecherin. Es seien ausreichend gefüllte Sandsäcke vorhanden. Insgesamt habe die Bundeswehr von Freitag bis zum Dienstagmorgen im Hochwassergebiet in Sachsen-Anhalt 160.000 Sandsäcke sowie 120 Big Bags verbaut, hieß es. Big Bags sind deutlich größere Sandsäcke mit einem Fassungsvermögen von einem Kubikmeter.

Zuvor hatten vom Landkreis koordinierte Helferinnen und Helfer sowie zivile Freiwillige den Angaben des Landkreises zufolge mehr als eine Million Sandsäcke verbaut. Ziel ist es, mit den Säcken Deiche zu verstärken, damit sie nicht brechen. Nach Angaben der Bundeswehrsprecherin ist an einigen Stellen eine deutliche Durchnässung sichtbar.

Die aktuelle Lage

Nach Angaben einer Sprecherin des Landkreises ist die Lage auch heute weiter stabil. «Die Pegelstände sinken leicht, etwa um vier bis fünf Zentimeter», sagte sie am Morgen. Zwei Hochleistungspumpen, die das Wasser in einem Stadtteil von Sangerhausen von den Wiesen zurück in die Helme pumpen, könnten trotz der Minusgrade weiter betrieben werden.

Nachdem im Süden Sachsen-Anhalts kurz vor Jahresende der Fluss Helme stellenweise stark über seine Ufer getreten war, hatte der Landkreis den Katastrophenfall ausgerufen und auch die Bundeswehr um Hilfe gebeten. Rund 200 Zeit- und Berufssoldaten hatten am Freitag mit dem Einsatz vor Ort begonnen. Die Helme fließt von Thüringen in die Talsperre Kelbra, anschließend weiter durch Mansfeld-Südharz und bei Mönchpfiffel-Nikolausrieth dann wieder nach Thüringen.

Sinkende Pegelstände in Niedersachsen

Bei trockener und kalter Wetterlage entspannt sich auch die Hochwassersituation in Niedersachsen. An allen Pegeln des Einzugsgebiets der Aller, Leine und Oker sinken die Wasserstände. Das teilte die Hochwasservorhersagezentrale des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz am Dienstag in Hildesheim mit.

Am Unter- und Mittellauf von Aller und Leine gilt aber noch die höchste Meldestufe 3. Hier werde die Situation mit deutlich erhöhten Wasserständen noch einige Tage andauern.

Auch im Einzugsgebiet der Flüsse Hunte und Hase seien die Wasserstände im Unterlauf noch auf hohem Niveau, hieß es. Sie sollen in den nächsten Tagen weiter fallen. Die Hase ist ein Nebenfluss der Ems, die Hunte ein Nebenfluss der Weser. An der Weser sinken die Wasserstände ebenfalls an allen Pegeln. Es sei davon auszugehen, dass sie im Laufe der Woche unter die Meldestufen fallen werden.

Insbesondere im Südosten des Landes habe sich die Lage entspannt, sagte ein Ministeriumssprecher. Hier sei auch die Zahl der Einsatzkräfte zurückgefahren worden.

@ dpa.de