Prozess, Vergewaltigung

Mitte 2023 soll es einen Raubüberfall im Görlitzer Park in Berlin gegeben haben.

18.01.2024 - 13:44:08

Prozess nach mutmaßlicher Vergewaltigung im Görlitzer Park. Eine Frau soll mehrfach vergewaltigt worden sein. Nun hat der Prozess begonnen - mit einem neuen Beweismittel.

Unter großem öffentlichen Interesse hat rund sieben Monate nach einer mutmaßlichen Vergewaltigung im Görlitzer Park in Kreuzberg der Prozess vor dem Landgericht Berlin begonnen. Überraschend gab der Vorsitzende Richter Thilo Bartl am Donnerstag bekannt, dass es ein neues Beweismittel gibt. Aus Sicht der Verteidigung stellt die siebensekündige Videosequenz eine Wende in dem Verfahren dar. Auf dem Film sehe man möglicherweise anderes als bislang aktenkundig sei, sagte Anwalt Eckart Fleischmann.

Die Angeklagten mit somalischer und guineischer Staatsangehörigkeit sollen am 21. Juni 2023 ein Ehepaar in dem Park überfallen, ausgeraubt und die Frau mehrfach vergewaltigt haben. Die Staatsanwaltschaft wirft den 22- und 23-Jährigen besonders schwere Vergewaltigung, gefährliche Körperverletzung und besonders schweren Raub vor.

Der Verteidiger eines 23-Jährigen erklärte zum Auftakt der Verhandlung, sein Mandant sei unschuldig. Die Anklage der Staatsanwaltschaft beruhe auf lückenhaften Ermittlungen und teils falschen Zeugenaussagen. Der Prozess soll am 23. Januar fortgesetzt werden mit Aussagen der Angeklagten.

Das zur Tatzeit 27 Jahre alte mutmaßliche Vergewaltigungsopfer tritt in dem Prozess als Nebenklägerin auf. Nach Angaben ihres Anwalts hält sich die Georgierin wieder in der Heimat auf. Sie sei aber zur Aussage in Berlin bereit, sagte er am Rande des Prozesses.

Der Fall hatte erneut eine Diskussion über Sicherheitsmaßnahmen im Görlitzer Park ausgelöst, der vor allem wegen des Drogenhandels zu den Kriminalitätsschwerpunkten in Berlin gehört.

@ dpa.de