Seismograph, Stärke

Mehrere Erdbeben innerhalb kurzer Zeit sind in gleich zwei Ländern zu spüren.

07.10.2023 - 12:39:51

Afghanistan von starken Erdbeben erschüttert. Bewohner in Afghanistan strömen auf die Straßen. Die Behörden befürchten zahlreiche Tote.

Nach mehreren starken Erdbeben in Afghanistan sind mindestens 15 Menschen ums Leben gekommen. Dutzende weitere Bewohner der Grenzprovinz Herat nahe dem Iran seien verletzt worden, sagte ein Sprecher des Katastrophenschutzes der Deutschen Presse-Agentur. Besonders betroffen war demnach der Bezirk Sindadschan. Auch Häuser seien beschädigt worden.

Katastrophenschutz befürchtet Hunderte Tote nach Beben

Afghanistans Katastrophenschutz befürchtet nach den starken Erdbeben Hunderte Todesopfer. Sieben Dörfer in der stark betroffenen Grenzprovinz Herat seien komplett zerstört worden, sagte ein Sprecher des nationalen Katastrophenschutzes der Deutschen Presse-Agentur.

«In einigen Dörfern lebten bis zu 1000 oder mehr Menschen. Es waren 300 Häuser. Nur 100 Menschen überlebten», sagte der Sprecher. Viele Bewohner werden unter Trümmern vermutet.

Laut dem Sprecher der in Afghanistan herrschenden Taliban, Sabiullah Mudschahid, wurden Militär- und Rettungsorganisationen angewiesen, zur Hilfe in die betroffene Erdbebenregion zu eilen. Krankenhäuser stellten sich demnach auf zahlreiche Verletzte ein.

Am Morgen hatten mindestens acht Beben innerhalb kurzer Zeit die Grenzregion nahe dem Iran erschüttert. Die US-Erdbebenwarte USGS bezifferte die Stärke auf Werte zwischen 4,6 und 6,3. Die Erdstöße ereigneten sich am Morgen nordwestlich der afghanischen Grenzstadt Herat, in einer geringen Tiefe von rund zehn Kilometern.

Auch im Nachbarland Iran waren die Beben zu spüren. Bewohner der rund 300 Kilometer von der Erdbebenzone entfernten Millionenmetropole Maschhad im Iran erzählten, dass Häuserwände gezittert hätten. Laut Irans Staatsmedien wurden Teams zur Inspektion möglicher Schäden in Grenzgebiete geschickt. Es habe Dutzende Nachbeben gegeben.

Zwischen Angst und Schäden

Ein Bewohner der afghanischen Provinz Herat berichtete von den starken Beben: «Wir sind aus den Gebäuden geflohen», sagte der Mann. «Alle sind auf freiem Feld und niemand weiß, was mit ihren Häusern passiert ist.» Mehr als zwei Millionen Menschen sind in der afghanischen Grenzprovinz zu Hause.

Der Leiter der staatlichen Nachrichtenagentur im von den Taliban regierten Afghanistan schrieb in einer Journalistengruppe: «Leider hat das Erdbeben bei den Bewohnern von Herat viele Schäden hinterlassen. Genaue Details werden später bekannt gegeben.»

@ dpa.de