Griechenland, Brände

Keine Entwarnung in Griechenland.

19.07.2023 - 11:10:46

Feuer westlich von Athen wüten weiter. Löschflugzeuge und Löschhubschrauber sind weiterhin im Einsatz. Inzwischen brennt es auch auf Rhodos.

Den dritten Tag in Folge haben Feuerwehrleute in Griechenland gegen drei große Feuerfronten angekämpft. Für die Waldbrände westlich von Athen konnte die Feuerwehr keine Entwarnung geben, wie ein Sprecher sagte. In der Region seien seit Tagesanbruch fünf Löschflugzeuge und acht Löschhubschrauber im Einsatz.

Noch weiter westlich an einer weiteren Feuerfront nahe der Stadt Loutraki stiegen laut Feuerwehr vier Löschflieger und drei Hubschrauber auf. In der Region soll der Nordostwind im Laufe des Tages wieder stärker werden, was die Löscharbeiten enorm erschwert und die Brände neu anfachen könnte.

Auch auf der Ferieninsel Rhodos steht ein Waldgebiet in Flammen. Häuser oder Ortschaften seien jedoch nicht bedroht, hieß es. Der Wald brennt inmitten der Insel in der Region der Ortschaft Apollona und hat laut Feuerwehr bereits ein Ausmaß von rund 30 Hektar - das entspricht rund 30 Fußballfeldern.

In Griechenland hat es seit einiger Zeit nicht geregnet. Am vergangenen Wochenende verstärkte eine mehrtägige Hitzewelle die Trockenheit zusätzlich. Zum kommenden Wochenende sollen die Temperaturen vielerorts wieder auf über 40 Grad steigen.

Meteorologe: «Das Schlimmste liegt noch vor uns»

Der griechische Meteorologe Theodoros Giannaros vom Nationalen Observatorium Athen warnte davor, dass die Situation mit Hitze, Trockenheit und Bränden in Griechenland noch schlimmer werde. «Morgen (Donnerstag) wird das Brandrisiko vielleicht etwas sinken, aber am Wochenende wird es wieder sehr hoch sein», sagte Giannaros mit Blick auf die angekündigte neue Hitzewelle im Staatssender ERT.

Das fatale Phänomen bezeichnete der auf Wetter und Brände spezialisierte Meteorologe mit «Hot - Dry - Windy», also «Heiß - Trocken - Windig». Er fühle sich an die klimatischen Bedingungen des Jahres 2021 erinnert, als in Griechenland viele Zehntausende Hektar Wald und Vegetation verbrannten, sagte Giannaros dem Sender und prognostizierte: «Das Schlimmste liegt noch vor uns.»

Man stehe ab Donnerstag vor einer neuerlichen Hitzewelle, die ihren Höhepunkt am Wochenende erreiche und örtlich für bis zu 44 Grad sorgen werde. Der Rückgang der Hitzewelle am darauffolgenden Montag sei dann wieder mit starkem Wind gepaart. Das führe zur Situation von «Heiß, Trocken, Windig», wobei jeder Funke ein gewaltiges Feuer verursachen könne, weil die Winde die Glut und die Flammen anheizten und darüber hinaus die Funken über weite Strecken forttrieben, so dass neue Brandherde entstünden.

@ dpa.de