König, Charles

Kein einfacher Besuch für das Königspaar: Kenia feiert in diesem Jahr den 60.

31.10.2023 - 11:11:50

König Charles und Camilla zu Staatsbesuch in Kenia. Jahrestag seiner Unabhängigkeit vom britischen Empire.

  • König Charles III. und Königin Camilla reisen zu einem Staatsbesuch nach Kenia. - Foto: Hannah Mckay/PA Wire/dpa

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  • König Charles III. und Königin Camilla (hinten) mit Kenias Präsident William Ruto in Nairobi. - Foto: Arthur Edwards/The Sun/PA Wire/dpa

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  • Königin Camilla (l) bei einem bilateralen Treffen mit Rachel Ruto, First Lady von Kenia, im State House. - Foto: Chris Jackson/PA Wire/dpa

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  • König Charles III. mit Schülern der Sekundarstufe bei seinem Besuchs in der Eastlands Library in Nairobi. - Foto: Thomas Mukoya/Reuters Pool/AP/dpa

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König Charles III. und Königin Camilla reisen zu einem Staatsbesuch nach Kenia. - Foto: Hannah Mckay/PA Wire/dpaKönig Charles III. und Königin Camilla (hinten) mit Kenias Präsident William Ruto in Nairobi. - Foto: Arthur Edwards/The Sun/PA Wire/dpaKönigin Camilla (l) bei einem bilateralen Treffen mit Rachel Ruto, First Lady von Kenia, im State House. - Foto: Chris Jackson/PA Wire/dpaKönig Charles III. mit Schülern der Sekundarstufe bei seinem Besuchs in der Eastlands Library in Nairobi. - Foto: Thomas Mukoya/Reuters Pool/AP/dpa

Der britische König Charles III. (74) und seine Frau Königin Camilla (76) sind zu einem mehrtägigen Staatsbesuch in der kenianischen Hauptstadt Nairobi eingetroffen. Zum Auftakt der Reise wurden sie am Dienstag in der Residenz des kenianischen Präsidenten William Ruto mit militärischen Ehren begrüßt, wie die britische Nachrichtenagentur PA meldete. Es ist der erste Besuch der beiden in einem Land des Commonwealth seit Charles' Thronbesteigung im vergangenen Jahr.

Der Besuch gilt auch als historisch, weil Kenia in diesem Jahr den 60. Jahrestag seiner Unabhängigkeit vom britischen Empire (12. Dezember 1963) feiert. Charles wolle dabei auch die «schmerzhafteren Aspekte» der gemeinsamen Geschichte anerkennen, hieß es, als die Reise vor einigen Wochen angekündigt wurde. «Seine Majestät wird sich die Zeit nehmen, seine Kenntnis über das Unrecht zu vertiefen, das das kenianische Volk in dieser Zeit erlitten hat», sagte der stellvertretende Privatsekretär des Königs, Chris Fitzgerald, damals. Erwartet wird jedoch, dass der König eine ausdrückliche Entschuldigung vermeiden wird.

Viele erwarten eine Entschuldigung

Kenianer hatten im Vorfeld des Besuchs zahlreiche Forderungen an das Königshaus erhoben. Die nationale Menschenrechtskommission drang erneut auf die Rückgabe des Schädels und der Kleidung des Anführers des Nandi-Volkes, Koitalel Arap Samoei, der den Widerstand der Nadi gegen die britische Kolonialherrschaft anführte und 1905 getötet wurde. Zudem forderten Stammesälteste der ethnischen Gruppe Pokot Reparationen in Höhe von rund 63 Milliarden Euro für die Tötung von knapp 2000 Menschen in der Stadt Kepenguria und umliegenden Gemeinden im Nordwesten Kenias, sowie die unrechtmäßige Verhaftung zahlreicher weiterer Widerständler.

Freiheitskämpfer der ehemaligen Rebellengruppe Mau-Mau verlangen Informationen zum Verbleib der Leiche ihres Anführers Dedan Kimathi, einer der bedeutendsten Freiheitskämpfer Kenias, der 1957 hingerichtet und an einem unbekannten Ort begraben wurde. Die frühere kenianische Justizministerin und Menschenrechtlerin Martha Karua (2005–2009) betonte: «Wir erwarten eine eindeutige Entschuldigung [von König Charles]. Sonst ist der Besuch bedeutungslos.»

In einem kurzen Video auf dem Twitter-Account des Palasts waren Charles und Camilla an Bord eines Flugzeugs bei der Lektüre von Ordnern zu sehen - wohl in Vorbereitung auf die Reise. Der Palast veröffentlichte ein Foto, das Charles als jungen Mann beim Händeschütteln mit dem ersten Präsidenten Kenias, Jomo Kenyatta, zeigt.

Bei dem Besuch stehen unter anderem ein Staatsbankett und ein Besuch im Nationalpark Nairobi auf dem Programm. Bei den Gesprächen des Königs in Kenia dürfte es um Themen wie die Zusammenarbeit der beiden Länder beim Kampf gegen den Klimawandel, die Förderung von jungen Menschen und die politische Stabilität in der Region gehen. Vor allem der Klimaschutz liegt Charles am Herzen. Sein Flugzeug sei auf ausdrücklichen Wunsch des Königs mit 40 Prozent nachhaltigem Kraftstoff betankt worden, hieß es in der PA-Meldung.

@ dpa.de