Hagel, Reutlingen

Helfer rückten mit Schneepflügen an, um die Hagel-Spuren zu beseitigen.

04.08.2023 - 21:35:49

Unwetter in Reutlingen: 30 Zentimeter hohe Hagel-Schicht. Die Feuerwehr war im Dauereinsatz.

  • Einsatzkräfte der Feuerwehr räumen Hagel von einer Straße in Reutlingen. - Foto: Schulz/SDMG/dpa

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  • Hagelkörner und vom Sturm abgerissene Blätter liegen in Reutlingen auf dem Boden. - Foto: Thomas Warnack/dpa

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Einsatzkräfte der Feuerwehr räumen Hagel von einer Straße in Reutlingen. - Foto: Schulz/SDMG/dpaHagelkörner und vom Sturm abgerissene Blätter liegen in Reutlingen auf dem Boden. - Foto: Thomas Warnack/dpa

Winterdienst-Einsatz mitten im Sommer: Ein lokal begrenztes Unwetter hat Straßen in der Innenstadt von Reutlingen in Baden-Württemberg mit einer 30 Zentimeter hohen Hagel-Schicht überzogen. Auf den ersten Blick wirkte es wie eine dicke Schneedecke.

Die Technischen Betriebsdienste rückten mit Schneepflügen an, um die Straßen freizuräumen, wie eine Stadtsprecherin mitteilte. Laub und der Hagel hätten binnen Minuten die Abflussschächte verstopft und Wasser sei in Tiefgaragen, Keller und Wohngebäude geströmt.

Etwa 250 Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr und alle Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr rückten zu rund 100 Einsätzen aus. Der Pegel der Echaz stieg in fünf Minuten um 1,50 Meter an und trat kurzfristig im Stadtteil Betzingen über die Ufer. «Der neue Hochwasserschutz in Betzingen verhinderte Schlimmeres», hieß es.

Meteorologe zu Hagelunwetter: «Nicht außergewöhnlich»

Nach dem aufsehenerregenden Unwetter hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) das Ereignis eingeordnet. Ein Meteorologe sagte in Stuttgart, es habe sich um eine vergleichsweise kleine Unwetterzelle gehandelt, die sich erst kurz vor Reutlingen gebildet hatte.

Weil sie sich am Freitagnachmittag nur langsam bewegte, sei innerhalb kürzester Zeit viel Hagel auf die Stadt geprasselt. Die Körner hätten eine Größe von bis zu 1,8 Zentimeter Durchmesser gehabt.

Der DWD-Meteorologe ordnete das Unwetter als «nicht außergewöhnlich» ein, wenngleich die Bilder aus der Kreisstadt mit rund 118.000 Einwohnern eindrücklich gewesen seien. «Dass es eine Stadt wie Reutlingen trifft, ist nicht alltäglich», sagte der Experte.

Wäre das Unwetter ein paar Kilometer weiter auf dem freien Land niedergegangen, hätte es wohl keine solche Aufmerksamkeit bekommen. Etwa auf Wiesen und Äckern würden solche Regen- und Hagelmassen schneller abfließen als in einer bebauten Stadt.

@ dpa.de