Australien, Mexiko

Großes Glück in großem Unglück: Ein schiffbrüchiger Australier und sein Hund Bella sitzen auf einem defekten Boot im offenen Meer fest.

17.07.2023 - 13:51:48

Schiffbrüchiger und Hund überleben monatelang im Pazifik. Drei Monate lang. Und überleben.

Ein schiffbrüchiger Australier hat Berichten zufolge drei Monate auf offener See in seinem manövrierunfähigen Katamaran überlebt. Vor wenigen Tagen sei er rein zufällig von einem Hubschrauber entdeckt worden, schrieben Medien aus Mexiko und Australien am Montag übereinstimmend.

Zusammen mit seiner Hündin Bella habe sich der 51-jährige Tim Shaddock nur von rohem Fisch und Regenwasser ernährt, nachdem die Bordelektronik seines Katamarans durch einen Sturm ausgefallen sei, berichtete etwa der australische «Guardian». Eine offizielle Bestätigung für die Angaben gab es zunächst nicht.

Das Duo war demnach Ende vergangener Woche von einem Trawler entdeckt worden, dessen Besatzung mit einem kleinen Helikopter Ausschau nach Thunfisch-Schwärmen hielt. Die Fischer nahmen daraufhin mit ihrem Boot Kurs auf den Katamaran und holten den abgemagerten und bärtigen Shaddock und seine Bella an Bord. Der Schiffbrüchige war im April im mexikanischen La Paz in See gestochen und wollte ursprünglich von dort über den Pazifik nach Französisch-Polynesien segeln - Tausende Kilometer entfernt.

Mann und Hund erstaunlich fit

Mensch und Tier seien beide in erstaunlich guter Verfassung, zitierte der Sender 9News einen Arzt, der auf dem Trawler eine erste medizinische Untersuchung durchgeführt hatte. Ein von dem Sender veröffentlichtes Video zeigt Shaddock lächelnd kurz nach seiner Rettung. Die Vereinigung der Thunfisch-Fischer «Atuneros mexicanos» postete auf Facebook: «Es wurde mitgeteilt, dass der Trawler "Maria Delia" des Unternehmens Marindustrias gerade einen Schiffbrüchigen nach drei Monaten gerettet hat. Es gibt keinen Zweifel: Gott ist groß!»

Der Überlebensexperte Mike Tipton betonte bei 9News, Shaddock habe riesiges Glück gehabt. Ein so kleines Boot im Ozean zu entdecken, sei «wie eine Nadel im Heuhaufen zu finden». Dass die Hündin dabei war, habe in der langen Zeit ohne menschliche Kontakte vermutlich «enorm geholfen», sagte Tipton. «Ich denke, das hat vielleicht den Unterschied gemacht.»

Shaddock erklärte, die vergangenen Monate seien «eine schlimme Tortur» gewesen. «Ich brauche einfach Ruhe und gutes Essen, weil ich so lange allein auf See war», sagte er bei 9News. «Ansonsten geht es mir gesundheitlich sehr gut.»

@ dpa.de