Einsatz, Zwangsräumung

Eine Zwangsräumung läuft aus dem Ruder.

23.01.2024 - 20:39:10

Einsatz bei Zwangsräumung beendet: Verdächtiger ergibt sich. Der Bewohner, ein früherer Soldat, will sein Haus nicht verlassen und droht damit, Feuer zu legen. Verhandlungen und stundenlanges Warten folgen.

  • Die Polizei war mit einem Großaufgebot im Einsatz. - Foto: Silas Stein/dpa

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  • Mitglieder eines Spezialeinsatzkommandos der Polizei besprechen sich nach der eskalierten Zwangsräumung. - Foto: Roland Sprich/Südkurier/dpa

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  • Auch eine Drohne war bei dem Polizeieinsatz dabei. - Foto: Bernd Weißbrod/dpa

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Die Polizei war mit einem Großaufgebot im Einsatz. - Foto: Silas Stein/dpaMitglieder eines Spezialeinsatzkommandos der Polizei besprechen sich nach der eskalierten Zwangsräumung. - Foto: Roland Sprich/Südkurier/dpaAuch eine Drohne war bei dem Polizeieinsatz dabei. - Foto: Bernd Weißbrod/dpa

Nach stundenlangen Verhandlungen mit einem Mann, der sich gegen die Zwangsräumung seines Hauses wehrte, hat der 62-Jährige aufgegeben. Er sei von Einsatzkräften dazu bewegt worden, das Haus in Unterkirnach (Schwarzwald-Baar-Kreis) zu verlassen, teilte die Polizei mit. Er sei widerstandslos und unverletzt festgenommen worden.

Fast zwölf Stunden verhandelte die Polizei mit dem Mann, ehe er von Beamten zur Aufgabe bewegt werden konnte. Anfangs sei mit ihm direkt gesprochen worden, später sei die Kommunikation per Telefon gelaufen, sagte ein Polizeisprecher am Abend.

Die Polizei untersucht das Gebäude nun mit größter Vorsicht. Wie ein Beamter sagte, wurde auch nach der Festnahme nicht ausgeschlossen, dass er Waffen und Sprengstoff in seinem Haus gelagert hatte. Die Ermittlungen würden jetzt erst richtig losgehen und längere Zeit andauern.

Der Mann, ein früherer Soldat und Mitglied eines Schützenvereins, hatte damit gedroht, das Haus anzuzünden und damit am Vormittag einen Großeinsatz der Polizei ausgelöst. Auf den 62-Jährigen waren den Angaben zufolge mehrere Lang- und Kurzwaffen angemeldet. Außerdem war er im Besitz einer Sprengstofferlaubnis.

Spezialeinsatzkräfte der Polizei, Feuerwehr, Rettungskräfte und ein gepanzertes Fahrzeug waren seit dem Morgen vor Ort gewesen. Auch Drohnen waren im Einsatz. Die Bewohner direkt angrenzender Häuser waren zu Beginn des Einsatzes in Sicherheit gebracht worden.

Der Mann hatte das von der Räumung betroffene Haus allein bewohnt. Als Soldat habe er nicht zu einer Spezialeinheit gehört, wie die Polizei weiter sagte. Auch lägen keine Erkenntnisse dazu vor, dass der 62-Jährige der Szene sogenannter Reichsbürger zuzurechnen ist. «Reichsbürger» sind Menschen, die die Bundesrepublik und ihre demokratischen Strukturen nicht anerkennen.

Unterkirnach liegt im Südschwarzwald, rund acht Kilometer von der nächsten größeren Stadt Villingen-Schwenningen entfernt. Nach Angaben der Gemeinde leben rund 2600 Menschen dort.

@ dpa.de