Aktive, Arian

Eine Woche lang suchten Hunderte Einsatzkräfte im Norden Niedersachsens nach dem vermissten Arian aus Bremervörde.

29.04.2024 - 17:34:20

Aktive Suche nach Arian wird eingestellt. Doch nun zeigen sie sich zunehmend resigniert.

  • Bei der Suche nach dem vermissten Arian gibt es weiter keine neue Spur. - Foto: Bodo Marks/dpa

    Bodo Marks/dpa

  • Ein Taucher der Polizei steigt in die Oste. - Foto: Sina Schuldt/dpa

    Sina Schuldt/dpa

Bei der Suche nach dem vermissten Arian gibt es weiter keine neue Spur. - Foto: Bodo Marks/dpaEin Taucher der Polizei steigt in die Oste. - Foto: Sina Schuldt/dpa

Gut eine Woche nach dem Verschwinden des sechs Jahre alten Arian aus Bremervörde im Norden Niedersachsens stellen die Ermittler die aktive Suche ab Dienstag ein. «Wir werden ab morgen hier nicht mehr vor Ort sein», sagte ein Sprecher der Polizei am Montagabend. Eine Ermittlungsgruppe werde aber weiter an dem Fall dranbleiben. Seit dem 22. April hatten Hunderte Einsatzkräfte und Freiwillige nach dem autistischen Jungen gesucht.

Die Einsatzkräfte durchkämmten nach eigenen Angaben 5300 Hektar zu Land, zu Wasser und aus der Luft. Täglich waren rund 800 Menschen beteiligt, darunter auch viele Spezialkräfte mit Hunden, Pferden, Helikoptern, Drohnen, Booten und Tauchequipment. «Wir wollten alles Menschenmögliche tun, um Arian zu finden», sagte der Polizeisprecher.

Der Erfolg bleibt aus

Am Wochenende waren die Einsatzkräfte erneut mit einem Großaufgebot im Einsatz. Am Sonntag suchten 1200 Menschen nach dem Kind, eine Menschenkette habe «jeden Stein umgedreht», sagte der Polizeisprecher. «Wir haben gestern noch mal alles in die Waagschale geworfen.» Doch der Erfolg blieb aus. «Wir waren fast dabei, zu versprechen, wir werden ihn finden, und das konnten wir nicht einhalten.»

Nach mehreren kalten Nächten hatte die Polizei von einer sehr ernsten Lage gesprochen. Die Einsatzkräfte gingen davon aus, dass der autistische Junge nicht auf Ansprache reagiert und sich nicht melden wird, wenn er Menschen in der Nähe bemerkt. Mit einem Feuerwerk, Luftballons, Süßigkeiten, Lautsprecher und sogenannten Skybeamern - Lichtkegel, die an den nächtlichen Himmel geworfen wurden - versuchten Helfer, die Aufmerksamkeit des verschwundenen Jungen zu bekommen. Die Hoffnung der Einsatzkräfte war, dass der Junge möglicherweise darauf reagierte.

Der Sechsjährige war am Montagabend vergangener Woche aus seinem Zuhause verschwunden - auf Socken und eher leicht bekleidet, wie die Polizei mitteilte. Sie geht davon aus, dass der Junge selbstständig weglief. Eine Überwachungskamera hatte den Jungen dabei gefilmt, wie er nach dem Verschwinden aus seinem Elternhaus in Richtung eines angrenzenden Waldes lief. Der Vater hatte sofort die Polizei alarmiert, als er bemerkte, dass das Kind nicht mehr zu Hause war.

Daraufhin durchkämmten Hunderte Einsatzkräfte das Gebiet rund um Elm-Bremervörde, dem Heimatort des Sechsjährigen. Angesichts der niedrigen Temperaturen der vergangenen Tage war die Suche laut der Polizei zu einem Wettlauf gegen die Zeit geworden.

@ dpa.de