Verfahren, Unfall

Eine fünfte Klasse fährt für einige Tage weg.

29.11.2023 - 16:27:01

Verfahren um tödlichen Unfall auf Klassenfahrt eingestellt. Doch der Schulausflug zu einem Waldpädagogik-Zentrum endet abrupt - ein Junge stirbt.

Der Prozess um einen tödlichen Unfall eines Jungen auf Klassenfahrt im Landkreis Diepholz südlich von Bremen ist unter Auflagen vorläufig eingestellt worden.

Die Angeklagte drückte ihr Bedauern aus. «Ich habe mit einem solch tragischen Ereignis nicht gerechnet und es schlicht nicht für möglich gehalten», ließ die 35-Jährige über ihren Verteidiger erklären.

Sie muss eine Geldstrafe in Höhe von 4000 Euro an den Verein Kinder- und Jugendschutz Wolfsburg zahlen, wie das Landgericht Verden am Mittwoch entschied. Die Staatsanwaltschaft hatte der Mitarbeiterin eines Waldpädagogikzentrums fahrlässige Tötung durch Unterlassen vorgeworfen. (Aktenzeichen 4 Kls 6/23)

Wagen überrollte Jungen

Das Unglück ereignete sich laut Anklage im Juli 2019 bei einem Schulausflug einer fünften Klasse aus Wolfsburg. Nach einer Frühstückspause im Freien tobten demnach zehn Kinder auf einer Lore auf dem Gelände des Waldpädagogikzentrums herum. Dabei setzte sich der 400 Kilogramm schwere Wagen auf den Schienen in Bewegung - und überrollte den Jungen. Für den Zehnjährigen kam jede Hilfe zu spät.

Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft hätte die Mitarbeiterin des Waldpädagogikzentrums die fahrbereite Lore überprüfen und auf die Gefahr hinweisen müssen.

@ dpa.de