Messerangriffe, Barenburg

Eine 17-Jährige wird im Landkreis Diepholz in Niedersachsen getötet.

13.09.2023 - 18:23:09

Zwei Gewalttaten in Niedersachsen: Gibt es eine Verbindung?. Wenige Tage später wird eine 30-Jährige in der Nähe mit einem Messer attackiert. Die Polizei ermittelt.

Die Polizei prüft nach einem versuchten Tötungsdelikt in Sulingen in Niedersachsen einen Zusammenhang mit dem gewaltsamen Tod einer 17-Jährigen im Nachbarort. In beiden Fällen sei die Vorgehensweise ähnlich gewesen. Jedesmal sei die Tatwaffe ein Messer gewesen, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch. In Sulingen war am frühen Morgen vor einem Fast-Food-Restaurant eine 30 Jahre alte Frau von einem Mann angegriffen und mit einem Messer schwer verletzt worden. Der mutmaßliche Täter flüchtete.

Zeugenaussagen hätten einen dringenden Tatverdacht gegen einen 42-Jährigen aus Kirchdorf ergeben, sagte der Polizeisprecher. Das Amtsgericht Verden erließ auf Antrag der Staatsanwaltschaft einen Haftbefehl.

Verdächtiger durch Autokennzeichen identifiziert

In Sulingen verhinderten Zeugen dem Sprecher zufolge Schlimmeres und halfen der Frau. Sie wurde mit schweren, aber nicht lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht. Anhand des Kennzeichens identifizierte die Polizei den mutmaßlichen Täter. Der Mann flüchtete in einem grauen Auto. Die Polizei fahndete intensiv nach dem Mann und veröffentlichte Fotos von ihm und seinem Wagen.

Die 17-Jährige war am Sonntagabend tot im benachbarten Barenburg gefunden worden. Auch wegen der räumlichen Nähe - beide Tatorte sind nur wenige Kilometer voneinander entfernt - könne es einen Zusammenhang geben, sagte der Sprecher. Beide Orte liegen im Landkreis Diepholz.

«Nach derzeitigem Ermittlungsstand hat er seine Opfer zufällig ausgewählt und diese unkontrolliert attackiert», hieß es von der Polizei. Bei Sichtung des als gefährlich geltenden Mannes oder seines Autos solle umgehend die Polizei verständigt werden.

Auch wegen der Fahndung nach dem flüchtigen Tatverdächtigen unterbrach die Polizei am Mittwoch ihre Arbeiten zur Spurensuche am Fundort der Leiche in Barenburg vorübergehend.

Gewaltsamer Tod der Jugendlichen erschüttert Region

Die 17-Jährige war am Sonntagabend mit ihren Inlineskatern unterwegs gewesen. Ein Radfahrer fand die leblose Schülerin und alarmierte die Polizei, die sofort mit der Spurensuche am Tatort begann. Eine Obduktion bestätigte, dass die junge Frau einer Gewalttat zum Opfer gefallen war. Die Polizei schloss sowohl einen Verkehrsunfall als auch ein Sexualdelikt aus.

Der gewaltsame Tod erschütterte die Menschen in der Region. Zu einem Trauergottesdienst am Dienstagabend seien seiner Schätzung nach rund 400 Menschen gekommen, sagte Pastor Klaus-Joachim Bachhofer von der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Kirchdorf.

Die Kirche stehe derzeit von 8.00 Uhr morgens bis 20.00 Uhr abends offen, um Abschied von der jungen Frau zu nehmen. Es sei ein großes Bild der 17-Jährigen aufgebaut worden, und es bestehe die Möglichkeit, Kerzen anzuzünden und zu beten, sagte Bachhofer: Am Mittwochabend soll es erneut einen Trauergottesdienst geben.

@ dpa.de