Italien, Deutschland

Ein Tag in Venedig und dann zurück aufs Festland - das war der Plan.

04.10.2023 - 04:15:33

21 Tote bei schwerem Busunglück in Venedig. Aber für 21 Menschen endet der Ausflug in die Lagunenstadt tödlich. Ihr Bus stürzt von einer Brücke 15 Meter in die Tiefe.

  • Beamte der italienischen Staatspolizei sind am Unfallort in der Nähe der Stadt Venedig. - Foto: -/Italian State Police via AP/dpa

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  • Italienische Feuerwehrleute arbeiten nach dem Busunglück an der Unfallstelle. - Foto: Antonio Calanni/AP

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  • Aufklärung über die Unfallursache erhoffen sich die Ermittler von Überwachungskameras, die an der Stelle den Verkehr im Blick haben. - Foto: Slow Press / Livemedia / Lapress/LaPresse via ZUMA Press/dpa

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  • Feuerwehrleute arbeiten nach dem Busunglück an der Unfallstelle. - Foto: Antonio Calanni/AP

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  • Venedigs Bürgermeister Luigi Brugnaro (r) und ein Priester kommen nach dem Bunsunglück zur Unfallstelle. - Foto: Slow Press / Livemedia / Lapress/LaPresse via ZUMA Press/dpa

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  • Einsatzkräfte untersuchen den Ort des Unglücks. Der Bus durchbrach offenbar ungebremst die Leitplanke auf der Brücke und stürzte auf eine darunter verlaufende Bahnstrecke. - Foto: NEWS5/dpa

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  • 21 Menschen starben bei dem Unglück, 15 wurden verletzt, mehrere davon schwer. - Foto: Slow Press / Livemedia / Lapress/LaPresse via ZUMA Press/dpa

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Beamte der italienischen Staatspolizei sind am Unfallort in der Nähe der Stadt Venedig. - Foto: -/Italian State Police via AP/dpaItalienische Feuerwehrleute arbeiten nach dem Busunglück an der Unfallstelle. - Foto: Antonio Calanni/APAufklärung über die Unfallursache erhoffen sich die Ermittler von Überwachungskameras, die an der Stelle den Verkehr im Blick haben. - Foto: Slow Press / Livemedia / Lapress/LaPresse via ZUMA Press/dpaFeuerwehrleute arbeiten nach dem Busunglück an der Unfallstelle. - Foto: Antonio Calanni/APVenedigs Bürgermeister Luigi Brugnaro (r) und ein Priester kommen nach dem Bunsunglück zur Unfallstelle. - Foto: Slow Press / Livemedia / Lapress/LaPresse via ZUMA Press/dpaEinsatzkräfte untersuchen den Ort des Unglücks. Der Bus durchbrach offenbar ungebremst die Leitplanke auf der Brücke und stürzte auf eine darunter verlaufende Bahnstrecke. - Foto: NEWS5/dpa21 Menschen starben bei dem Unglück, 15 wurden verletzt, mehrere davon schwer. - Foto: Slow Press / Livemedia / Lapress/LaPresse via ZUMA Press/dpa

Nach dem schweren Busunglück in Venedig mit mehr als 20 Todesopfern ermittelt jetzt die Staatsanwaltschaft. Damit soll geklärt werden, warum der Bus am Dienstagabend bei der Fahrt mit Tagestouristen aus der Lagunenstadt zurück aufs Festland von einer Brücke etwa 15 Meter in die Tiefe stürzte. Mehrere italienische Medien spekulierten, dass der Fahrer wegen eines Schwächeanfalls die Kontrolle über den Bus verloren haben könnte. Der Mann, ein 40 Jahre alter Italiener, kam ebenfalls ums Leben.

Nach Angaben der zuständigen Präfektur starben insgesamt 21 Menschen, darunter auch eine Urlauberin oder ein Urlauber aus Deutschland. Vonseiten des Auswärtigen Amts gab es dafür zunächst keine Bestätigung. Mindestens fünf der Todesopfer sollen aus der Ukraine kommen, andere aus Frankreich und Kroatien.

15 Menschen wurden nach einer Bilanz der Präfektur aus der Nacht verletzt, mehrere davon schwer. Unter den Verletzten sind elf Ausländer. Dabei handelt es sich um einen Deutschen, vier Menschen aus der Ukraine, einen Franzosen, einen Kroaten sowie ein Paar aus Spanien und zwei Minderjährige aus Österreich, wie die Nachrichtenagentur Adnkronos am Mittwochmorgen meldete.

Hinweis auf Schwächeanfall des Fahrers

Der hybrid-betriebene Bus war gegen 19.45 Uhr von der Brücke auf eine darunter verlaufende Bahnstrecke gestürzt und hatte dann sofort Feuer gefangen. Nach ersten Angaben wurden auf der Straße keine Bremsspuren entdeckt, was als Hinweis auf einen Schwächeanfall des Fahrers gedeutet wurde. Auch der Zustand der etwa 70 Jahre alten Brücke soll überprüft werden. Aufklärung erhoffen sich die Ermittler von Überwachungskameras, die an der Stelle den Verkehr im Blick haben. Der Bahnverkehr musste stundenlang unterbrochen werden.

Bei dem Fahrzeug handelte es sich um den Shuttlebus eines Campingplatzes im Stadtteil Marghera. An Bord waren Tagesurlauber, die am Abend aus der Altstadt zurück aufs Festland wollten. Das Unglück ereignete sich etwa drei Kilometer vor dem Ziel. Der Fahrer hatte mehrere Jahre Berufserfahrung. «Wir sollten den nächsten Bus nehmen. Aber der kam nicht. Und dann haben wir es gehört», erzählten junge deutsche Touristen, die ebenfalls auf dem Campingplatz waren, im Fernsehen. «Es ist eine Tragödie.»

Venedig will Eintritt von Kurzbesuchern verlangen

Viele Venedig-Touristen kommen nur für wenige Stunden in die Lagunenstadt und kehren dann aufs Festland zurück - mit dem Auto, mit dem Bus oder mit der Bahn. Dort sind die Preise niedriger. Im Jahr zählt Venedig - eines der bekanntesten Urlaubsziele der Welt - mehr als fünf Millionen Besucher. In der Hochsaison sind häufig mehr als 100.000 Fremde gleichzeitig in der Stadt. Vom nächsten Jahr an will die Stadt von Kurzbesuchern, die nicht über Nacht bleiben, an bestimmten Tagen fünf Euro Eintritt verlangen.

Von der Bundesregierung gab es für deutsche Opfer zunächst keine Bestätigung. Das Auswärtige Amt in Berlin teilte lediglich mit: «Unsere Botschaft in Rom ist eingeschaltet und steht in Kontakt mit den italienischen Behörden, um zu klären, inwieweit deutsche Staatsangehörige betroffen sind.» Aus vielen Ländern kamen Solidaritätsbekundungen. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) schrieb auf Englisch auf der Online-Plattform X: «Meine Gedanken sind bei den Opfern, ihren Familien und Freunden.»

Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni zeigte sich ebenfalls bestürzt. Der Bürgermeister von Venedig, Luigi Brugnaro, sprach von einer «schrecklichen Tragödie». «Eine apokalyptische Szene, es gibt keine Worte.» In der Region sollen die Flaggen an diesem Mittwoch vor allen staatlichen Gebäuden auf halbmast wehen.

@ dpa.de