Kinder, Mecklenburg-Vorpommern

Ein Sechsjähriger wird tot in einem kleinen Ort in Mecklenburg aufgefunden.

16.09.2023 - 05:07:07

Ermittlungen zum gewaltsamen Tod eines Sechsjährigen laufen. Alles weist auf ein Verbrechen hin. Der Ort ist fassungslos.

Die Polizei sucht nach dem gewaltsamen Tod eines sechsjährigen Jungen in Pragsdorf im Südosten Mecklenburg-Vorpommerns nach einem möglichen Täter. Das Kind wurde erstochen, wie die rechtsmedizinische Untersuchung ergab. «Die Ermittlungen laufen», sagte eine Polizeisprecherin. Bis zum späten Freitagabend wurde noch kein Tatverdächtiger ermittelt.

Der Leichnam des Jungen wies laut den Angaben vom Freitag mehrere Verletzungen auf, die von einem - noch unbekannten - Stichwerkzeug herrührten. Die Polizei ermittelt laut Staatsanwaltschaft wegen Totschlags. Der Junge war am Donnerstagabend in einem Gebüsch in der Nähe eines Bolzplatzes an einem See von Feuerwehrleuten mit «massiven Verletzungen am Oberkörper» gefunden worden.

Die Eltern hatten dem Sechsjährigen am Donnerstag erlaubt, zum Spielen ins Dorf zu gehen. Das Kind wurde als vermisst gemeldet, als es nicht wie vereinbart wieder nach Hause gekommen war. Erste Suchaktionen blieben erfolglos. Die Vermisstenmeldung ging laut Polizei kurz vor 20.00 Uhr ein.

Suche und Gedenken

Beamte umliegender Reviere und Bereitschaftspolizisten hätten den Bereich in Pragsdorf bei Neubrandenburg sofort durchsucht, sagte eine Polizeisprecherin. Etwa gegen 21.00 Uhr am Donnerstag wurde der leblose Junge von Feuerwehrleuten gefunden. In Pragsdorf an der Bundesstraße 104 leben nur 580 Menschen.

Unklar war zunächst, ob der Fundort auch der Tatort ist. Anwohner berichteten, dass sie am Donnerstag laute Stimmen am Bolzplatz gehört hätten, die möglicherweise von einem Streit herrühren könnten. Am Fundort sicherte die Polizei laut Staatsanwaltschaft viele Spuren.

Am Freitagabend erinnerten die Bewohner des Dorfes mit einem stillen Gedenken an den Jungen. Etwa 200 Menschen kamen in die Kirche, um den betroffenen Eltern ihre Anteilnahme zu zeigen, wie Pastor Heye Osterwald sagte. Das Gotteshaus sei - im Beisein der Eltern des getöteten Jungen - bis auf den letzten Platz gefüllt gewesen.

@ dpa.de