Offenburg, Sonderkommission

Ein 15-Jähriger schießt in der Schule auf einen Mitschüler - so soll es sich in Offenburg ereignet haben.

10.11.2023 - 11:46:21

Offenburg: Sonderkommission nach Todesschuss. Das Opfer stirbt, der Verdächtige kommt ins Gefängnis. Viele Fragen sind noch offen.

Nach dem tödlichen Schuss in einer Schule in Offenburg haben Ermittler eine Sonderkommission mit dem Namen «Mühlbach» eingerichtet. Es gehe bei den Ermittlungen unter anderem um die Frage, warum der 15-jährige Tatverdächtige auf seinen Mitschüler geschossen habe und woher die Schusswaffe stamme, teilte die Polizei mit. Das Opfer war am Donnerstag an seinen schweren Verletzungen gestorben.

«Zunächst stehen viele sensibel zu führende Vernehmungen von Zeugen an, die es zusammen mit den bereits kursierenden Darstellungen zu bewerten gilt», berichteten die Ermittler. Am Tatort, einer Schule in Offenburg, würden weiter Spuren gesichert.

Der 15-Jährige soll am Donnerstag in der sonderpädagogischen Waldbachschule auf einen gleichaltrigen Mitschüler geschossen haben. Der tatverdächtige Deutsche kam wegen mutmaßlichen Totschlags in Untersuchungshaft.

Mehr Munition und ein Molotowcocktail?

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur hatte der Jugendliche noch mehr Munition dabei. Außerdem führte er nach Informationen aus Sicherheitskreisen auch einen Molotowcocktail mit sich. Es sei ein Brandsatz gefunden worden, erfuhr die dpa am Freitag aus Sicherheitskreisen. Dass es nicht noch mehr Verletzte oder gar Tote gab, ist wohl einem Zufall zu verdanken: Ein zufällig anwesender Erwachsener hielt den mutmaßlichen Schützen fest, bis die Polizei nach wenigen Minuten eingetroffen war. Dabei habe es sich nicht um einen Lehrer gehandelt - wohl aber um jemanden, der berechtigt auf dem Schulgelände unterwegs war.

Die Waldbachschule soll an diesem Freitag geschlossen bleiben. Oberbürgermeister Marco Steffens (CDU) erklärte: «Als Stadt stehen wir mit allen Behörden und Einrichtungen im Austausch, um diese schwere Situation gemeinsam auch bewältigen zu können. Sicherlich werden die nächsten Tage und Wochen nicht einfach.»

Betreuung durch Schulpsychologen

Schulpsychologen betreuen die jungen Leute der umliegenden Bildungseinrichtungen. Sie unterstützten in der Nachsorge beim Umgang mit der Gewalttat, teilte das baden-württembergische Kultusministerium am Freitag mit. Die Krisennachsorge vor Ort in der Waldbachschule werde am Montag fortgesetzt.

Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) sagte: «Unsere Gedanken sind jetzt bei der Familie und den Angehörigen des Opfers.» Ein Ereignis wie dieses schlage tiefe Wunden in eine Schulgemeinschaft. «Was wir tun können, für die Hinterbliebenen, für Schülerinnen und Schüler sowie für die Lehrkräfte der Waldbachschule, das werden wir tun.»

@ dpa.de