Todesschuss, Spurensicherung

Ein 15-Jähriger schießt in der Schule auf einen Mitschüler - so soll es sich in Offenburg ereignet haben.

10.11.2023 - 08:37:29

Nach Todesschuss Spurensicherung in Schule. Das Opfer stirbt, der Verdächtige kommt ins Gefängnis. Viele Fragen sind offen.

Nach dem tödlichen Schuss in einer Schule in Offenburg laufen die polizeilichen Ermittlungen weiter auf Hochdruck. Heute wollen die Beamten unter anderem erneut in die Schule gehen und dort Spuren sichern, wie ein Polizeisprecher sagte. Zu neuen Erkenntnissen könne man sich vorerst nicht äußern. Unterdessen hat der Opferbeauftragte der baden-württembergischen Landesregierung Angehörigen und Mitschülern Hilfe angeboten.

«Als Opferbeauftragter stehe ich allen Betroffenen mit meinem Team als Ansprechpartner zur Verfügung», erklärte Alexander Schwarz. Mit den Engagierten vor Ort sei es ihnen ein Anliegen, für sie da zu sein und sie in dieser schweren Situation nicht alleine zu lassen.

Minderjähriger in Untersuchungshaft

Ein 15-Jähriger soll in einer sonderpädagogischen Schule auf einen gleichaltrigen Mitschüler geschossen haben, der kurz darauf seinen Verletzungen erlag. Der tatverdächtige Deutsche kam wegen mutmaßlichen Totschlags in Untersuchungshaft, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Abend mitgeteilt hatten.

«Als Motiv kommt nach derzeitigen Sachstand ein persönliches Motiv in Betracht», hieß es weiter. Details sind noch unklar. Eine Frage ist auch, woher der Teenager die Handfeuerwaffe hatte.

Nach dpa-Informationen hatte er noch mehr Munition dabei. Außerdem führte er nach Informationen aus Sicherheitskreisen auch einen Molotowcocktail mit sich. Es sei ein Brandsatz gefunden worden, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Freitag aus Sicherheitskreisen. Dass es nicht noch mehr Verletzte oder gar Tote gab, ist wohl einem Zufall zu verdanken: Ein zufällig anwesender Erwachsener hielt den mutmaßlichen Schützen fest, bis die Polizei nach wenigen Minuten eingetroffen war. Dabei habe es sich nicht um einen Lehrer gehandelt - wohl aber um jemanden, der berechtigt auf dem Schulgelände unterwegs war.

Die Waldbachschule soll an diesem Freitag geschlossen bleiben. Oberbürgermeister Marco Steffens (CDU) erklärte: «Als Stadt stehen wir mit allen Behörden und Einrichtungen im Austausch, um diese schwere Situation gemeinsam auch bewältigen zu können. Sicherlich werden die nächsten Tage und Wochen nicht einfach.»

Betreuung durch Schulpsychologen

Schulpsychologen betreuen die jungen Leute der umliegenden Bildungseinrichtungen. Sie unterstützten in der Nachsorge beim Umgang mit der Gewalttat, teilte das baden-württembergische Kultusministerium am Freitag mit. Die Krisennachsorge vor Ort in der Waldbachschule werde am Montag fortgesetzt.

Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) sagte: «Unsere Gedanken sind jetzt bei der Familie und den Angehörigen des Opfers.» Ein Ereignis wie dieses schlage tiefe Wunden in eine Schulgemeinschaft. «Was wir tun können, für die Hinterbliebenen, für Schülerinnen und Schüler sowie für die Lehrkräfte der Waldbachschule, das werden wir tun.»

@ dpa.de